"Der cSc war die schönste Veranstaltung dieser Art!"

Alles, was Räder hat und mit Muskelkraft angetrieben wird, rollte beim 15. cSc zum letzten Mal. 

„56…57…58…59…60…“ zählte Bürgermeister und cSc-Schirmherr Frank Schneider, schwang dann die große Glocke und gab damit das Startzeichen für den Inliner-Familien- und Freizeitlauf, der traditionell immer der erste von vier Läufen ist. Nach monatelangen Vorbereitungen hatte das ehrenamtliche cSc-Team auch diesen 15. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ bis ins kleinste Detail vorbereitet, und am 6. September sah man die ersten bereits am frühen Morgen beim Aufbau.

„Ich bin schon ab 6:00 Uhr hier“, sagt Hartmut Zerfaß, verantwortlich für alles, was mit der Rennstrecke zu tun hat. In knalligem Gelb leuchteten die neuen cSc-Warnwesten für alle, die an den Übergängen und als Streckenposten im Einsatz waren.

„Es begann mit kleinen Anfängen, und jetzt haben wir ein solches schönes Sportfest“, sagte Manfred Stuckmann zur Begrüßung der Sportler und Zuschauer. „Danke an Elisabeth & Bernhard Weik, an das gesamte cSc-Team und vor allem auch an Elmar Widera und allen, die diese Veranstaltung betreuen.“ Schirmherr Frank Schneider erklärte: „Es ist ein besonderes Sportfest für besondere Menschen, das es sonst nicht gibt. Danke an das Ehepaar Weik und die große Helferschar.“

Bereits für den ersten Lauf hatten sich 135 Inlineskater angemeldet, unter ihnen eine große Gruppe der Lebenshilfe, zu der auch die beiden Teilnehmerinnen an den Special Olympics Weltsommerspielen in Los Angeles, Sandra Edler und Sandra Petzoldt, gehören. Außerdem freute sich das cSc-Team über besondere Gäste aus Nürnberg: Volker Springhart, Trainer der blinden Speedskater beim 1. FCN Roll- und Eissport e.V., hatte vier blinde bzw. stark sehbehinderte Inlineskater für das erste Rennen gewinnen können: Eugen Riske, Simon Bienlein, Gaby Eichenseer und Tine Fink.

„Ich bin heute um ½ 4 aufgestanden“, berichtete Springhart. Gaby Eichenseer begleitete er selbst beim Rennen, die drei anderen Sportler wurden von erfahrenen Mitgliedern der Rolling Angels-Gruppe geführt. „Man hört die Kulisse, erlebt Fahrtwind und Geschwindigkeit“, beschreibt Simon Bienlein sein Rennen. Man müsse auch einkalkulieren, dass man stürzt, aber bisher sei nicht allzu viel passiert. Die stark sehbehinderte Tine Fink meinte: „Ich hätte schneller sein können, aber mein Fuß hat mich in Stich gelassen. Ich wurde von Rolling Angel Herbert Pippig begleitet.“

Volker Springhart ließ es sich nicht nehmen, mit dem Waveboard auch noch am 2. Rennen teilzunehmen. „Ich schaffte noch 2 Runden in 34 Minuten.“ Flotter mit dem Waveboard waren Frida Koch und Elisabeta Meyke (beide Jahrg. 2005), die 5 Runden in 53 Minuten schafften

Unter den Startern in diesem Rennen waren Handbike, Adaptivbike, Tretroller, Einrad, Dreirad, Rad-Tandem, das begleitete Radfahren und die Kleinsten ab etwa 3-4 Jahre mit Kinderfahrrad, Laufrad und Roller anzutreffen. Dass dieses Jahr besonders viele Kinder teilgenommen haben, hat die Veranstalter sehr gefreut.

Als Piloten bei den Rad-Tandems waren auch wieder mehrere Angestellte der Stadt-Sparkasse Langenfeld im Einsatz, unter ihnen Vorstand Stefan Noack, der mit Sozia Vivian Kleinekofort auf Platz 1 landete.

Die internationale cSc-Schlemmermeile hatte auch dieses Jahr große Anziehungskraft. Der Langenfelder Schützenverein von 1834 hatte neben den begehrten Reibekuchen Steaks und Grillwurst im Angebot, die Dancing Sweethearts Herz-Waffeln am Stiel und Kuchen. Der Deutsch-Mexikanische Kulturkreis bot Chile con Carne, Nachos con Queso und Palomitas (Popcorn) an, die Kroatische Gemeinschaft Cevapcici mit Krautsalat, und bei den Koreanern wurde große Mengen koreanische Gemüse-Pfannkuchen gebacken. „Der Teig ist aus Kartoffeln und Mehl, dazu kommen Möhren, Zwiebeln, Schnittlauch, Knoblauch, Bärlauch, Eier und viele Gewürze“, erzählten die Damen von diesem Stand.

Alles wurde auf richtigem Geschirr und mit richtigem Besteck angerichtet, das ununterbrochen von den St. Georgs-Pfadfindern des Stammes Castanea von der kath. Kirche Christus König unter Anleitung von Magdalena und Siggi Schlegel gründlich gespült wurde.

Heinz Müller und Sara Schäfer betreuten den Schießstand für das Blindenschießen im Gebäude der Langenfelder Schützen von 1834. Rainer Werry probierte es aus, war aber mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden.

 

 

Am AWO-Seniorenzentrum hatte man das Café an die Rennstrecke verlagert. Neben Kaffee und Kuchen gab es Bratwurst, Krautsalat, Bier und Softgetränke. Der Neuner- und Zehnerjahrgang der Johann-Gutenberg-Realschule hatte sich wie in den letzten Jahren freiwillig gemeldet, bei der Bedienung zu helfen. „In drei Gruppen waren ca. 16-18 Schülerinnen und Schüler im Einsatz, die erste Gruppe hat mit aufgebaut, die zweite und dritte den Service verstärkt. Das Engagement der Schüler ist ungebrochen“, erklärte Gudula Oster, kommissarische Schulleiterin. Sie bedauerte, dass diese Schule ausläuft und hofft, dass sich wieder Helfer für das nächste Jahr finden.

Erstmals waren Auszubildende für Physiotherapie der medicoreha Welsink Akademie beim cSc dabei, um kleine Muskelprobleme unter Anleitung zu beheben oder zu verbessern. „Wir konnten bei dem einen oder anderen Teilnehmer helfen“, sagte die Gruppe. Geschäftsführer Holger Puchalla lief wie schon früher beim ersten Rennen auf Inlinern mit und kam deshalb auf die Idee dieses Angebotes.

Ohne Malteser geht kein cSc los. „Wir haben hier insgesamt 18 Leute im Einsatz“, berichtete Einsatzleiter Markus Arenz. Er wies auch die Streckenposten ein, die alle Funkverbindung zur Malteser-Einsatzzentrale haben.

Auch die Polizei half wie jedes Jahr mit. Die Polizei-Hauptkommissare Dietmar Silberhorn (mit Krad) und Frank Scheffler (mit Einsatzwagen und zu Fuß) kennen sich seit Jahren mit dem cSc aus.

Die Fan-Gruppen des cSc um Familie Becker an der Adolf-Spieß-Straße und der Eigentümergemeinschaft um Peter Wevers an den Straßen „Zum Stadion/Walter-Kolb-Straße“ ließen es sich nicht nehmen, die Sportler kräftig anzufeuern und dabei selbst zu feiern. Hinzu kam eine „Kaffeerunde“ an der Langforter Straße. „Wir sind die freundlichen Nachbarn vom Stadtbad“ hatten sie sich schmunzelnd bezeichnet.

Großbetrieb verzeichnete die Hüpfburg, und direkt daneben feilten und schmirgelten die Kinder am Basti-Bus unter Anleitung von Jo Ruppel kleine cSc-Herzen.

Überall konnte man kleine Gruppen von Sportlern beobachten, die sich über das Wiedersehen freuten und sich fachlich austauschten oder Spaß miteinander hatten wie die Handbiker Marc Verhaert (Belgien) und Ulli Freitag, die sich gegenseitig ihre Handicaps zeigten und dabei herzlich lachten.

„Ich habe überall und immer wieder gehört: Das ist die schönste Veranstaltung dieser Art“, berichtete Elmar Widera vom cSc-Team. Die rund 400 erwachsenen Teilnehmer plus die vielen Kinder und die zahlreichen Zuschauer waren da einer Meinung. Dass nicht alle angemeldeten Sportler am Start waren, war wohl der unsicheren Wetterlage zuzuschreiben.

Text. J. Steinbrücker.

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