Der Bericht wurde mit Unterstützung von Erika Becker geschrieben
Wer wir sind, die Gerricus-Schule-Rhein. Förderschule Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation Sekundarstufe I und die Rheinische Förderschule Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation Primarstufe
In unsere Schulen des Landschaftsverbands Rheinland, die sich unter einem Dach befinden und dem angeschlossenen Förderschulkindergarten gehen hörgeschädigte Kinder und Jugendliche. Die Hörschädigungen sind unterschiedlich ausgeprägt - von leichter Schwerhörigkeit bis Gehörlosigkeit sowie auch auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen. Einige Kinder haben zusätzlichen Förderbedarf in anderen Bereichen wie z.B. bei motorischen und intellektuellen Beeinträchtigungen.
Unsere Schulen umfassen die Klassen E (Eingangsklasse) - 4 in der Primarstufe und die Klassen 5 - 10 in der Sekundarstufe I. In unseren Förderschulkindergarten gehen Kinder im Alter von 3 - 6 Jahren. Kollegen unserer Schulen betreuen 0 - 3jährige Kinder im Rahmen der Frühförderung bzw. hörgeschädigte Kinder an Regelschulen im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichts.
Der Einzugsbereich unserer Schulen ist recht groß, außer aus Düsseldorf kommen die SchülerInnen u.a. aus Burscheid, Hückeswagen, Neuss, Remscheid, Solingen, Wuppertal.
So vielfältig wie unsere SchülerInnen sind neben der individuellen Förderung auch die Aktionen und Projekte an unseren Schulen, die häufig von unserem Förderverein unterstützt werden. Bewegungs-Aktionen sind bei unseren SchülerInnen immer sehr beliebt. Die sportliche Betätigung ist für unsere SchülerInnen ein verbindendes Element - auch mit ihrer hörenden Umwelt.
Ein weiteres Highlight war am Nachmittag die Namensgebung der Sekundarstufe I - die nun, in Anlehnung an den Schulstandort in Düsseldorf - Gerresheim, „Gerricus-Schule“ heißt.
Im Rahmen des Sommerfestes unserer Schulen fand am 9.6.07 von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr der erste Sponsorenlauf unter dem Motto „Wir laufen für die Pause“ statt.
Da die SchülerInnen ihren Eltern, Verwandten und Freunden zeigen wollten, wie toll sie laufen können und der Einzugsbereich der Schulen recht groß ist wurde ein Samstag gewählt, damit möglichst viele Zuschauer die Kinder und Jugendlichen anfeuern konnten.
Die Vorbereitung:Einige Wochen vor dem Lauf erhielten die hörgeschädigten SchülerInnen und Kindergartenkinder die so genannte Sponsorenliste und suchten sich in der Familie und im Bekanntenkreis ihre Sponsoren, die für jede gegangene, gelaufene oder gefahrene Runde einen selbst gewählten Betrag zu zahlen bereit waren.
In der Schulzeit gab es „Trainingseinheiten“, wo die SchülerInnen den Ausdauerlauf üben und die Strecke kennen lernen konnten.Stempel abholen an jeder Stempelstation ist das wichtigste für die Kinder an diesem Tag. Deshalb braucht man sehr viele Eltern die sich engagiert für diese Aufgabe einbringen.
Um dem individuellen Leistungsvermögen und dem großen Altersunterschied (3 - 18 Jahre) gerecht zu werden, wurden zwei Strecken abgesteckt. Für die Kindergartenkinder und SchülerInnen der Klassen E - 2 gab es einen Parcours auf dem Sportplatz bei dem eine Runde 200 Meter betrug. Die SchülerInnen der Klassen 3 - 10 liefen ihre Runden von jeweils 600 Metern um die Schulgebäude. Diese Strecke führte u.a. über die Bürgersteige der Gräulingerstrasse und der Strasse Am Großen Dern und am Sportplatz vorbei.
Das von allen Beteiligten mit Spannung erwartete Startsignal verzögerte sich leider wegen eines Regenschauers.
Aber dann ging es endlich los und die Kindergartenkinder und SchülerInnen gingen, liefen oder wurden geschoben
- Runde um Runde.
Eltern, Freunde, Lehrer feuerten die Läufer mit Signalen, Rufen, Schildern an und liefen zur Motivation teilweise auch Runden mit.Die Läufer sammelten Stempel um Stempel - bei einigen war kaum noch Platz auf der Laufkarte und erfrischten sich während des Laufs an den Wasserstationen. Eine zusätzliche Erfrischung gab es dann in Form eines weiteren Regenschauers, der leider dazu führte, dass der Lauf der Kleinen auf dem Sportplatz wegen zu hoher Rutschgefahr abgebrochen werden musste.
Die Großen hatten Glück mit ihrer Strecke und ließen sich vom Regen nicht beirren. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, mit welcher Motivation jeder Läufer dabei war. Vom dreijährigen Kindergartenkind bis zum Schüler der Abschlussklasse sowie die mehrfachbehinderten Kinder - alle waren mit Eifer dabei und gaben ihr Bestes.
Während und nach dem Lauf gab es beim Sommerfest verschiedene Spielstände sowie Stände mit Würstchen, internationalen Spezialitäten, Cafeteria und Getränken an denen - besonders nach dem Lauf - gemeinsam gefeiert wurde. Am Ende des Tages waren sich alle einig, dass es ein gelungenes Fest war.
Am Montag nach dem Lauf wurden in einer Schülerversammlung die erstaunlichen Laufergebnisse verkündet und beklatscht. Alle Läufer bekamen für ihre Anstrengung Urkunden und kleine Preise verliehen, die von verschiedenen Firmen zur Verfügung gestellt wurden.
Der Schulsanitätsdienst stand für eventuelle medizinische Versorgung zur Verfügung - musste aber zum Glück nur selten in Anspruch genommen werden.Interessant war es doch zu sehen wie hoch der Puls bei der Anstrengung ging. Zum Glück war der Puls bald wieder im Normalbereich.
Den Eltern, Verwandten und Freunden unserer SchülerInnen sowie den Mitarbeitern und Lehrern unserer Schulen ein Dank für das Sponsorensammeln und die tatkräftige Unterstützung vor, während und nach dem Fest.So kamen und kommen Gelder zusammen - bisher bereits über 1100,- Euro von den Sponsoren der kleinen und großen Läufer, welche die Anschaffung einer Kletterwand und verschiedener Spielgeräte für die Pausengestaltung in erreichbare Nähe rücken.
Der Sponsorenlauf wurde tat- und finanzkräftig unterstützt von der Elisabeth und Bernhard Weik - Stiftung. Die Stiftung stattete alle Läufer mit schönen T-Shirts aus, stellte zusätzlich 1250,00 Euro für die Verpflegung zur Verfügung und stand uns mit Rat und Tat zur Seite. Dafür ein ganz besonders herzliches „Dankeschön“.Viele Firmen unterstützten uns mit Sach- oder Geldspenden, um so einen weiteren Anreiz für die Läufer zu bieten.
Das Wichtigste war und ist aber die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für den Lauf, welche sich zeigt in dem oft geäußerten Satz:
„Wann dürfen wir wieder laufen?“
Luke hatte die schönste Zeichnung erstellt,dafür ist Luca aber 11400 Meter gelaufen. Pascal und Tobias hörten erst bei 10200 Meter auf zu laufen, eine beachtliche Leistung.
Schminken wurde auf dem Sommerfest groß geschrieben. Hier haben sich die künstlerisch veranlagten Eltern toll eingebracht.
Nach dem Sponsorenlauf konnten sich die Kinder und Jugendlichen auf dem Sportplatz in einem abgetrennten Feld mit einem Schaumstoffball die Zeit vertreiben. Jeder Spieler durfte die Stange (Wie beim Tischfußball) nicht verlassen. Es gibt keinen Körperkontakt deshalb ist dieses Fußballspiel für alle geeignet, auch für Behinderte. Das Feld war 6 Meter breit und 12 Meter lang und wurde mit Rohren vom Gerüstbau aufgebaut.