Das cSc-Team der Weik-Stiftung bereitete den ca. 600 Sportlern einen unvergesslichen Tag
Text von Jürgen Steinbrücker.
Unter dem Motto „gemeinsam rollt’s“ treffen sich alljährlich am ersten September-Sonntag in Langenfeld die Sportlerinnen und Sportler des cSc (capp Sport cup), einem integrativen Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap. „Neben den Sportlerinnen und Sportlern, die aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland anreisen, ist das cSc-Team das wichtigste Pfand, um jedes Jahr dieses großartige Sportfest durchführen zu können“ erklärt Bernhard Weik, Stifter und Organisator des cSc. Rund 80 ehrenamtliche Helfer umfasst das cSc-Team mittlerweile. „Anders wäre eine Mammutveranstaltung wie der cSc auch gar nicht mehr zu schultern“, pflichtet ihm Bürgermeister Magnus Staehler bei, seit neun Jahren Schirmherr des cSc. Zusammen mit den Pfadfindern und Ministranten, die als Streckenposten und am Spülmobil tätig sind, den Vereinen an der cSc-Schlemmermeile und den Schülern einer Realschule am AWO-Seniorenzentrum sind es wohl über 150 Helfer, die dafür sorgen, dass sich die Sportler und Zuschauer an diesem Tag wohl fühlen.
Vielseitige Wettbewerbe
Die Wettbewerbe des cSc werden von Jahr zu Jahr vielgestaltiger. Waren es zu Beginn hauptsächlich Inlineskater, Tandems, Rollis, Handbikes und Adaptivbikes, die auf dem 2,3 km langen Rundkurs um den Sieg kämpften oder einfach nur dabei sein wollten, so kam im Laufe der Zeit das Dreirad/Fahrrad hinzu, um auch den geistig behinderten Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, die keine Inlineskater sind. Danach folgte als neue Disziplin das Liegerad, der Tretroller mit Luftbereifung in verschiedenen Größen und in diesem Jahr erstmals auch das Einrad. „Die Hand- und Adaptivbikes werden wie die Rollis nur mit den Händen bewegt, was sehr viel Kraft kostet“, beschreibt ein Teilnehmer diese Sportart.
Vier Läufe gibt es beim cSc
Ob körperbehindert, geistig behindert, gehörlos, blind oder sehbehindert oder gesund -beim cSc kann jeder mitmachen. Die von Bernhard Weik bezeichneten „Capps“ (mit einem Handicap) oder „No-Capps“ sind wie eine große Familie. Bereits beim ersten Rennen, dem Jedermann-(jedefrau-) Freizeitlauf mit Inlinern, waren Väter und Mütter mit Kindern ab 4-5 Jahren, aber auch Erwachsene um die 80 Jahre auf der Strecke. Alle wollen zeigen, dass sie mithalten können.
Im zweiten Lauf kommen die Handbikes, Adaptivbikes, Rollis, Tretroller, Dreirad/Fahrrad, Einrad und gemütliche Tandems an die Reihe. Hier wird 40 Minuten auf den Rundkurs gefahren. Das dritte Rennen über 90 Minuten gehört den schnellen Tandems (Renntandems), Liegrädern, Handbikes. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten, wenn man die Strecke überqueren will, denn die Geschwindigkeiten werden oft unterschätzt.
Das vierte und letzte Rennen ist den Speedskatern vorbehalten. Moderatorin Sandy Auert ist hierbei „ein alter Hase“, kennt sich mit diesem Sport und den Teilnehmern bestens aus.
Blinde und sehbehinderte Inlineskater erhielten Begleitläufer
„Schon immer war es unser Wunsch, auch blinden Inlineskatern das Erlebnis des Dahingleitens zu bieten. Das konnte in diesem Jahr erstmals eine ganze Gruppe erleben“, freut sich Bernhard Weik. Dank der Bereitschaft der Langenfelder Rolling Angels, sich als Begleitläufer zurVerfügung zu stellen, wurde dieses Problem rasch gelöst. Die Rolling Angels hatten dafür wochenlang trainiert. Am Samstag vor dem Rennen machten sie sich mit den blinden Inlineskatern bekannt und fuhren schon mal die Strecke ab. Die blinde Martha Kosz gehörte 2002 als Jugendliche zu denen, die das Inlineskaten ausprobierte. Danach sagte sie: „Ich kann es nur jedem Blinden empfehlen, das Inlineskaten selbst einmal zu probieren und genauso ein tolles Gefühl im Bauch zu haben wie ich, durch die Welt zu gleiten und sie mal ganz anders zu empfinden.“
Die Stadt Langenfeld steht voll hinter dem cSc
„Als Schirmherr freue ich mich auch bei der neunte Auflage des cSc, dass neben den zahlreichen aktiven Sportlern auch viele Besucherinnen und Besucher den Weg nach Langenfeld-Langfort finden, um die Teilnehmer lautstark anzufeuern oder einfach nur die gute Atmosphäre bei Leckereien und kühlen Getränken zu genießen“, erklärte Bürgermeister Magnus Staehler vor der Veranstaltung. Sein erster Stellvertreter Manfred Stuckmann war oft zur Stelle, um den cSc zu eröffnen und bei Siegerehrungen mitzuwirken. Auch in diesem Jahr hat er den 9. cSc eröffnet. Ute Piegeler und Carsten Lüdorf vom Schulreferat bringen sich ebenso ein wie Christian Benzrath vom Referat Recht und Ordnung. Drängelgitter und Müllcontainer stellte Reiner Singendonk vom Betriebshof zur Verfügung. Um das übrige Absperrmaterial kümmerte sich Günter Mielke vom Referat Umwelt, Verkehr und Tiefbau, unterstützt von Markus Kalke. Dies sind Beispiele einer unverzichtbaren Unterstützung durch die Stadt Langenfeld.
Text von Jürgen Steinbrücker.
Elektrotechniker Helmut Möhring vom cSc-Team weiß genau, wie viel hundert Meter Drehstromleitungen verlegt werden müssen, damit alle Stände an der cSc-Schlemmermeile genügend „Saft“ für ihre Küchengeräte bekommen. Jeder Stand wurde einzeln abgesichert, damit bei Defekten nicht die gesamte Schlemmermeile lahm gelegt wird.Für die Beschallungs- und Lautsprecheranlage zeichnete wie im letzten Jahr Carsten Schneider von der Firma „Licht und Ton“ verantwortlich, der inzwischen von Langenfeld nach Hilden umgezogen ist. Aber: „Wir bleiben dem cSc treu.“ Die Moderatoren Dieter Sportmann, Carsten Ohle und Sandy Auert wissen das zu schätzen. Die Anlage ist auch wichtig für die Eröffnungsreden, die Siegerehrungen und die Musik.
Köstlichkeiten von der Schlemmermeile
Spanische, türkische, kroatische und koreanische Köstlichkeiten lassen einem das Wasser im Munde zusammen laufen. Auch die deutsche Küche bietet von Gegrilltem, Bratkartoffeln, Reibekuchen, Salaten, Waffeln und Kuchen alles, was das Herz begehrt. Dazu kommt eine große Getränkeauswahl aller beteiligten Nationen.20 kg Äpfel und 40 kg Bananen, vom real-Markt gestiftet, füllen den Vitamin- und Mineralbedarf der Sportlerinnen und Sportler nach den Läufen auf. Sie greifen gerne nach den von fleißigen Helfern handlich portionierten Obstteilen. Ebenso löschen die Teilnehmer gerne den ersten Durst an der Wasser-Oase der Langenfelder Stadtwerke – ebenfalls kostenlos. „Direkt nach einem Rennen stellen wir die gefüllten Becher hin, damit niemand warten muss“, sagen die Helfer. Und wenn die Teilnehmer dann wieder etwas zur Ruhe gekommen sind, lassen sie es sich an der cSc-Schlemmermeile schmecken. Schließlich sind im Startgeld bereits Wertmarken über 5 € enthalten.
Das AWO-Seniorenzentrum und die Schüler/innen der Johann-Gutenberg-Realschule
„Diesmal bauen wir auf jeden Fall ein Zelt auf“, kündigten die Verantwortlichen vom AWO-Seniorenzentrum an, nachdem im vorigen Jahr der Regen einiges „verhagelt“ hat. Besucher aus Richtung Weißenstein konnten so schon vor dem Start/Ziel-Bereich das erste kulinarische Angebot vorfinden und es sich schmecken lassen. Für die Bewohner wurden Tische und Stühle herausgetragen, damit sie sich die Rennen bei Kaffee und Kuchen anschauen konnten. Den Service übernahmen Schülerinnen und Schüler der Gutenberg-Realschule unter Anleitung ihrer Lehrerin Andrea Mennicken.
Zu den Gemeinsamkeiten gehört das Gespräch
Wenn das sportliche Kräftemessen dann vorbei ist, sitzt man gemütlich zusammen, erneuert alte Freundschaften, schließt neue und tauscht Erfahrungen aus. Dabei sitzen dann oft Sportler neben Zuschauern, Berührungsängste zwischen Menschen mit und ohne Handicap sind vergessen. Die vielen Tische und Bänke direkt neben den Ständen der Schlemmermeile laden dazu ein, sich auszuruhen, zuzuschauen, was gerade auf der Strecke passiert. Für den Transport der Biertischgarnituren stellte die Fa. Weeger GmbH & Co. KG Container & Kieswerk in Langenfeld jedes Jahr einen Container zur Verfügung. „Das machen wir für Euch umsonst“ ließ Joachim Weeger dies Bernhard Weik wissen.
Pfadfinder sorgen für sauberes Geschirr und Besteck
„Hier wird nur mit richtigem Geschirr und Besteck gegessen“, erklärt Bernhard Weik. Von den Maltesern wurde eine Spülmaschine zur Verfügung gestellt. Pfadfinder vom Stamm Castanea von der kath. Pfarrei Christus König tragen das Geschirr und Besteck zur Spülmaschine, bestücken sie und entnehmen die gespülten Teile zur neuen Verwendung. Magda Schlegel hat die Truppe voll im Griff.
Text von Jürgen Steinbrücker
Die Hüpfburg kommt jedes Jahr von den Maltesern. Sie wiegt etwa 400 kg, wenn sie ausgeladen und an ihren Standort transportiert wird. Die Kinder freuen sich, dass sie sich richtig austoben können. Gleich nebenan hat der SkF (Sozialdienst katholischer Frauen) seine Spielangebote und ein Glücksrad aufgebaut. An der Schlemmermeile zeigten in den Renn-Pausen die CLL Lonestars (Cheer Leader Langenfeld) und die Dancing Sweetharts ihre artistischen Tanzeinlagen. Einen großen Auftritt hat seit Jahren die Koreanische Trommelgruppe Pung-Nyon-Dan und erfreute mit ihren heißen Rhythmen Sportler und Zuschauer. „Da staunen die Leute, wie man mit verschiedenen Trommeln und Gongs richtig Musik machen kann“, meint Bernhard Weik.
Blindenschach und akustisches Schießen
Der Schützenverein Langenfeld von 1834 macht nicht nur bei der Schlemmermeile mit, er stellte auch seine Räumlichkeiten für weitere Aktivitäten zur Verfügung.Im großen Raum sitzen blinde und sehbehinderte Schachfreunde aus Köln/Bonn und Essen an mehreren Tischen, ihre Gegner sind Schülerinnen und Schüler der Schach-AG des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, die von Kersten Linke geleitet wird. Man kennt sich schon seit einigen Jahren. Die blinden und sehbehinderten Schachspieler habe besondere Bretter und Figuren. Jeder Zug wird angesagt. Lia Huo hatte die Idee, es mal mit Chinesischem Blindenschach auszuprobieren.Am ersten Schießstand wird akustisches Schießen angeboten. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Rhein-Wupper übt das regelmäßig im Schützenheim der Schützenbruderschaft Langenfeld-Richrath mit den Schießmeistern Heinz Müller und Dirk Schäfer, die auch heute vor Ort sind. Beim akustischen Schießen wird nach Gehör geschossen und abgedrückt, wenn der Signal-Ton im Kopfhörer die höchste Stelle erreicht hat.An einem weiteren Schießstand gibt es Kleinkaliberschießen mit Schießleiter Christian Ollhoff vom Schützenverein Langenfeld von 1834.
Sicherheit ist beim cSc besonders wichtig
Hartmut Zerfaß und Siegfried Schlegel (er wollte sich unbedingt wieder einen Muskelkater beim cSc holen) sind für die Streckensicherheit verantwortlich.„Bei diesen hohen Geschwindigkeiten muss vor allem darauf geachtet werden, dass Teilnehmer und Zuschauer die Strecke nicht auf eigene Faust überqueren“, meint Hartmut Zerfaß. Deshalb habe man bereits seit zwei Jahren Übergänge eingerichtet, die von Mitgliedern des cSc-Teams im Auge behalten werden. Auch den Streckenposten müsse Folge geleistet werden. Wichtig sei außerdem, dass Eltern ihre Kinder immer im Blick behalten, damit diese nicht in gefährliche Situationen gerieten. „Schließlich werden hier bei den Rennen zum Teil sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht, zum Beispiel bei Liegerädern mehr als 50 km/h, bei den Speedskatern 35-40 km/h und bei den Renntandems bis 45 km/h. Für den cSc werde deshalb ein Absperrplan erstellt, um die Zuschauer nicht zu gefährden. Zusätzlich gebe es an neuralgischen Punkten Streckenposten. „Der Rundkurs wurde vor Rennbeginn nochmals mit dem Fahrrad abgefahren, um alles zu kontrollieren“, berichten Zerfaß und Schlegel. Außerdem werde darauf geachtet, dass kein Teilnehmer ohne Helm startet.
Die Polizei – Freund und Helfer des cSc
Kein cSc ohne die Hilfe der Polizei. Schon bei den Vorbesprechungen über die Sicherheit auf der Strecke beim ersten Polizei-Hauptkommissar Hubert Ibisch in Langenfeld war Polizei-Oberkommissar Frank Scheffler dabei, der mit seinem Kollegen und Bezirksbeamten Helmut de la Motte „zu Fuß auf Streife“ ging. Hinzu kam ein Kradfahrer der Kreispolizei Mettmann. Alle kannten sich bereits gut auf der Rennstrecke aus. Die Strecke sichern helfen war ihre Aufgabe – als Freund und Helfer der Sportlerinnen und Sportler und der Zuschauer.
Die cSc-Fangruppen
„Wir sind von Anfang an dabei“, erzählt Kyra Becker. Die Familie Becker wohnt an der Adolf-Spieß-Straße und hat nur wenige Schritte zur Rennstrecke zurückzulegen. Jedes Jahr wird ein Stand unter einem kleinen Zelt aufgebaut, Getränke werden herangeschafft, für den Grill eingekauft. Und die Kinder – meist in cSc-T-Shirts – sitzen oder stehen mit Rasseln, Pfeifen und anderen „Krachmachern“ am Bordstein und feuern zusammen mit den Erwachsenen die Sportler an. „Wir laden Freunde dazu ein, und alle bringen etwas mit.“ Gegenüber hat sich längst eine zweite Fan-Gruppe gebildet, die beim Anfeuern nicht zurück stehen will.
Nach dem cSc ist noch viel zu tun, bis alles weggeräumt, alle Transparente abgehängt sind. Und danach kommt noch viel schriftliche Arbeit auf die Weik-Stiftung zu. Das cSc-Team v ersammelt sich, um zu schauen: „Was war gut? Was können wir im nächsten Jahr noch besser machen?“ Denn: Nach dem cSc ist vor dem cSc! 2010 gibt es ein erstes Jubiläum.
Text von Peter Löhr
Der Wettergott war dem diesjährigen cSc in Langenfeld im Rheinland wohlgesonnen. Die morgens noch drohend dunklen und tiefhängenden Wolken hellten sich alsbald auf und mit ihnen die Mienen der Organisatoren und Besucher dieser Veranstaltung.Der cSc ist ein ganz besonderer Wettbewerb. Die drei Buchstaben stehen für „capp Sports cup“ und bezeichnen einen Wettbewerb, der sich der Integration von Menschen mit (capp) und ohne Behinderung verschrieben hat. Und der Untertitel „gemeinsam rollt’s“ deutet darauf hin, dass es sich um Rollsport handelt. Von Tandems über verschiedene Handbikes und Liegeräder bis hinzu Rollern und Inline-Skatern ist alles vertreten.
Dabei ist es dem Ausrichter Bernhard Weik wichtig, den Zuschauern auch attraktiven Leistungssport zu bieten. Und so stellt das in die internationale Veranstaltung integrierte Speedskate-Rennen als Abschluss-Wettbewerb so etwas wie einen Höhepunkt des Tages dar.
Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass man in Langenfeld einen schnellen Kurs hat und so haben neben den zahlreichen Hobby- und ambitionierten Skatern auch nationale Spitzenläufer für diesen Wettbewerb gemeldet. Dementsprechend standen knapp zweihundert Speedskater unter dem Startbanner, als um 15:20 Uhr der Startschuss fiel. Auf einem Kurs von 2,3 km Länge, der rund um den Langenfelder Freizeitpark führte, galt es in 90 Minuten möglichst viele Runden zu absolvieren.
Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen bildeten sich sofort gleich starke Leistungsgruppen, um kräftesparend im Windschatten hintereinander her zu fahren. Die Zuschauer am Rand waren sichtlich und hörbar beeindruckt ob der Geschwindigkeiten, mit denen die Athleten vorbei schossen. Auch sonst bekamen sie einiges geboten. Wenn ein Team zum Ausreißversuch ansetzte, ging ein Raunen durch die Menge. Die Ausreißer wurden jedoch immer wieder gestellt und so jagten sich Spitzengruppe und Verfolgerfeld Runde um Runde.
Erst kurz vor Schluss fasste sich Oliver Engel ein Herz und trat erneut an. Ihn hatte man nicht auf der Rechnung. Auch für viele Experten überraschend konnte er sich von der Konkurrenz absetzen und rollte schließlich nach 24 Runden und einer Zeit von 1:30:50,20 jubelnd über die Ziellinie. Gut 22 Sekunden später lieferten sich seine beiden Verfolger dann ein Helm-an-Helm-Rennen um den zweiten Platz. Dabei hatte dann der hoch gehandelte Michael Puderbach, Sieger des diesjährigen Ruhrmarathons, das bessere Ende für sich. Aber auch Felix Rehse dürfte als Dritter zufrieden mit seiner Leistung gewesen sein.
Bei den Frauen blieb die Spitzengruppe bis zum Ende zusammen. Hier musste der Schlussspurt über die Platzvergabe entscheiden. Dabei schob Franziska Neuling um einige Millimeter den Rollschuh als erste über die Linie und zeigte so, dass sie wahrlich kein Neuling ist. Nur anderthalb zehntel Sekunden dahinter wurde Mayke Exterkate Zweite. Selbst die Drittplatzierte Linda Schwiclardy hatte weniger als eine Sekunde Rückstand. Insgesamt lagen die ersten sechs Frau gerade mal anderthalb Sekunden auseinander. Ein weiteres Zeichen, wie spannend dieses Rennen bis zum Schluss war.
Die Zuschauer waren auf jeden Fall zufrieden und applaudierten kräftig, bevor sie sich anschließend auf der cSc-Schlemmermeile mit internationalen Gerichten und Getränken stärken konnten, um dabei auf eine rundum gelungene Veranstaltung zurückzublicken.
Text: Jürgen Steinbrücker
10 Jahre cSc „gemeinsam rollt’s“Die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung veranstaltet seit 2001 integrative Sportfeste
Für Bernhard Weik und sein cSc-Team ist der erste Septembersonntag – in diesem Jahr ist es der 05. September – der wichtigste Tag des ganzen Jahres. Dann treffen sich 500 bis 600 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Handicap aus der gesamten Bundesrepublik und den angrenzenden europäischen Staaten in Langenfeld, um sich bei fairen Wettbewerben zu messen, sich zum Erfahrungsaustausch zu treffen und einen schönen Tag zu genießen. Die Schirmherrschaft hat dabei Bürgermeister Frank Schneider übernommen. 1996 hat Bernhard Weik mit seiner Frau Elisabeth die E & B Weik-Stiftung aus der Taufe gehoben, 2001 fand der erste cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ statt. „Neben den Sportlerinnen und Sportlern ist für mich das cSc-Team mit inzwischen mehr als 100 Helfern das wichtigste Pfand, ohne sie könnte eine solche Veranstaltung nicht stattfinden“, erklärt Bernhard Weik, Stifter, Organisator und Motor dieser Veranstaltung. Längst ist dieser einmalige cSc zur Tradition geworden und erfreut sich großer Beliebtheit für alles, was rollt: Inlineskater, Tandems, Dreirad/Fahrrad, Liegerad, Einrad, Handbike, Adaptivbike, Rolli und Tretroller. Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, blinde und sehbehinderte, gehörlose und gesunde Sportlerinnen und Sportler sind dabei.
Vier Rennen finden über den ganzen Tag verteilt auf der 2,3 km langen Rennstrecke rund um den Freizeitpark Langenfeld statt. Nach der Eröffnung um 10:15 Uhr durch den stellv. Bürgermeister Dieter Braschoss gehört die Rennstrecke ab 10:30 Uhr dem Jedermann- (jedefrau-) Familien- und Freizeitlauf über 40 Minuten auf Inlinern. Alle Altersgruppen von drei bis ca. 80 Jahren, Kinder, Jugendliche, ganze Familien, sind auf der Piste und geben ihr Bestes. Beim 2. Rennen starten die gemütlichen Radtandems und Handbikes, Rollis, Tretroller und Einrad, Fahrrad und Dreirad ebenfalls über 40 Minuten. Danach erfolgt die Ehrung der Weik-Stiftung und des cSc-Teams durch die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, die nach 2009 nun zum zweiten Male als „Ausgewählter Ort 2010“ geehrt werden. Dabei wird auch der Schirmherr und Bürgermeister Frank Schneider anwesend sein. Zum Start des 3. Rennens um 13:00 Uhr wird die Menschenkette rund um die Rennstrecke gebildet, die ca. 2.500 Personen umfassen soll. „Sie sollen durch ihre Anwesenheit den behinderten und nicht behinderten Sportlern ihre Wertschätzung und Verbundenheit zeigen und ihnen signalisieren: Wir stehen zu Euch! Wir sind für Euch da!“ formulierte das cSc-Teammitglied Christiane Fischer.Der Nachmittag mit dem 3. und 4. Rennen gehört den schnellen Sportlern. Zuerst starten die Liegeräder, schnellen Tandems und Handbikes und das letzte Rennen gehört wie immer den Speedskatern. „Da muss man höllisch aufpassen, die Geschwindigkeiten zwischen 35 und ca. 50 km/h nicht zu unterschätzen, wenn man die Straße überquert“ macht Hartmut Zerfaß vom cSc-Team auf die Gefahren aufmerksam.
Zu jedem cSc gehört die internationale cSc-Schlemmermeile mit leckeren Angeboten von Speisen und Getränken, die für kleines Geld keine Wünsche offen lässt. Und ein Rahmenprogramm mit Kinderaktionen inklusiv Hüpfburg, den koreanischen Trommlerinnen, der Sambagruppe Ganza Absurdo, den Dancing Sweethearts, akustisches Schießen für Blinde und Sehende und Blinden-Schachwettkämpfe. „Grund genug auch für die Zuschauer aus Langenfeld und den umliegenden Städten, dieses großartige Sportfest zu besuchen“, lädt Bernhard Weik mit seinem cSc-Team alle Bürgerinnen und Bürger ein.
Am 06. September bleibt das Auto rund um den Freizeitpark am besten in der Garage
Langenfeld (jste). Zum 9. Mal findet der cSc (capp Sport cup)* „gemeinsam rollt’s“ der Elisabeth & Bernhard-Weik-Stiftung am 6. September rund um den Freizeitpark Langfort statt. Längst wissen die Anwohner Bescheid, dass sie an diesem Tag ihr Auto besser in der Garage lassen, den cSc-Läufen zuschauen, die Sportler anfeuern und es sich an der internationalen cSc-Schlemmermeile schmecken lassen. Oder sie machen gleich mit, zum Beispiel beim gemütlichen Familien-Freizeitlauf auf den Inlinern. Auch die anderen Angebote wie das akustische Schießen ausprobieren, bei dem auch blinde und sehbehinderte Menschen die Scheibe treffen, der koreanischen Trommelgruppe oder den Cheer Label Lonestars und Dancing Sweethearts zuschauen, bringen gute Laune und machen Spaß. Für Kinder gibt es ebenfalls reichlich Spielangebote vom SkF und eine Hüpfburg.Hartmut Zerfaß und Siegfried Schlegel werden vorher für die Sicherheit der Strecke sorgen, unterstützt von den Streckenposten und den Beamten der Polizei.
Die Wettkampfstrecke ist von 10:00 bis 17:00 Uhr gesperrt. Nur an zwei Zeitfenstern von 12:20 Uhr bis 12:50 Uhr und von 14:40 Uhr bis 15:10 Uhr wird die Sperrung für Anwohner/Besucher aufgehoben.
Dies betrifft folgende Straßen bzw. Zufahrten: Weißenstein/Langforter Straße, Ludwig-Wolker-Straße/Weißenstein, Weißenstein/Zum Stadion, Zum Stadion/Walter-Kolb-Straße, Zum Stadion/Jahnstraße, Stichwege in östlicher Richtung der Langforter Straße. Zusätzlich ist in der Straße Weißenstein der dortige Fußweg zur Jahnstraße als Behelfsein- und Ausfahrt während der Veranstaltung geöffnet.
Die Strecke zwischen SGL-Sportzentrum und Lindberghstraße bleibt von 8:00 bis 17:00 Uhr durchgehend gesperrt. Die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung sowie das gesamte cSc-Team danken den Anwohnern für ihr Verständnis und hoffen, dass sie bei diesem großartigen Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap dabei sein können.Mehr Infos über den 9. cSc gibt es unter www.gemeinsam-csc.de. Oder per E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de, Telefon (02173) 270 233.
*In der Wortschöpfung „capp Sport cup“ von Bernhard Weik ist die Bezeichnung „gehandicaped“ = behindert enthalten, sie weist deshalb auf Menschen mit einem Handicap bzw. einer Behinderung hin.
Text: Jürgen Steinbrücker
Am 4. September startet der capp Sport cup zum 5. Male
Langenfeld (jste). Keine großartige Pause kann sich Bernhard Weik gönnen. Der Stifter, Organisator und Veranstalter des cSc in Langenfeld und München ist mit den beiden Sportfesten das ganze Jahr über mehr als gut beschäftigt. In Langenfeld geht es am 4. September zum fünften Mal wieder an den Start. Sportlerinnen und Sportler aus der Bundesrepublik und einer ganzen Reihe europäischer Nachbarländer sind dann wieder zu Gast in Langenfeld, um das große Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung zu genießen. „Die vielen freundlichen Helfer geben einem das Gefühl, in einer großen Familie willkommen zu sein.“ So beschreibt Michaela Heumer aus Krefeld die cSc-Veranstaltung. „Nicht nur, dass sie äußerst preisgünstig ist, es sind auch die liebevollen Details, die zum bleibenden Gesamteindruck beitragen.“ Das seien die selbst gemachten, leckeren, vielseitigen Salate, die hier noch auf richtigem Geschirr mit Besteck herausgegeben werden, leckerer Kaffee aus richtigen Tassen, saubere Duschen und Umkleidemöglichkeiten. Hier könne man sich als Sportler richtig wohl fühlen. Die Schlemmermeile mit Salaten, Gegrilltem, Kuchen, Obst, Eintopf und Getränken aller Art reichte vom SGL-Zentrum bis zum Schützenhaus. Der cSc wurde zu einer sportlich fairen und gleichzeitig gemütlichen Begegnung.„Auf die fast 3000 Teilnehmer in den letzten vier Jahren können wir mit Stolz zurückblicken“, sagte Bernhard Weik von der E. & B.Weik-Stiftung. In Langenfeld habe es mit 600 Sportlerinnen und Sportlern im letzten Jahr einen absoluten Rekord gegeben.Am Start waren bisher aktuelle Weltmeister wie Monique van der Vorst oder Johann Mayrhofer im Handbike, oder Michael Teuber, Goldmedaillengewinner bei den Paralympics als LC Radfahrer. Die deutsche Meisterin auf der Halbmarathondistanz, Friederike Gehring vom TSV Bayer 04 Lverkusen, siegte bei den Damen und absolvierte in 97,53 Minuten 50,6 Kilometer.
„Langenfeld war eine super gute Veranstaltung“, lobte Marc Eichborn aus Bonn.Temperament und Lebensfreude vermittelten sechs Musikgruppen. Solche Gruppen werden auch dieses Jahr wieder rund um den Freizeitpark zu hören und zu sehen sein. Auch die Fan-Gruppen am Weißenstein sind ein fester Bestandteil diese Sportfestes, von ihnen lassen sich die Teilnehmer auf ihrem Rundkurs gerne anfeuern.
Wiebke Meyke aus Langenfeld war 2004 mit sechs Jahren das Nesthäkchen auf ihren Inline Skates, die Seniorin Elisabeth Finzel aus Essen fuhr mit 83 Jahren noch immer auf dem Tandem mit.Sportler und Besucher können sich jetzt schon auf den 5. cSc am 4. September rund um den Freizeitpark freuen, dann heißt es wieder: „Gemeinsam rollt’s“.Noch mehr Informationen gibt es im Internet unter www.gemeinsam-csc.de oder per E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de. Rückfragen bei Bernhard Weik unter Telefon (02173) 27 02 33, Fax (02173) 27 02 32,
Der 9. cSc capp Sport cup wird wieder ein rundum stimmiges Event
Langenfeld (jste). Wem es anderswo zu teuer ist, der kommt am besten nach Langenfeld. Denn hier werden den über 500 Teilnehmern des 9. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ exzellente Bedingungen rund um den Freizeitpark Langenfeld geboten. Ob mit oder ohne Handicap, aus Düsseldorf, Köln, der gesamten Bundesrepublik und dem angrenzenden Ausland, hier ist jeder/jede herzlich willkommen. Da spielt es auch keine Rolle, ob man drei Jahre oder 80 Jahre alt ist. Zum 9. Male veranstaltet die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung mit ihrem hoch motivierten und erfahrenen cSc-Team dieses großartige Event. Die Sportlerinnen und Sportler sollen jedoch nicht nur ihre Kräfte messen, sondern auch einen wunderschönen Tag in außergewöhnlicher Gemeinschaft verbringen.
Start und Ziel ist das Freibad an der Langforter Straße. Der cSc-Rundkurs rund um den Freizeitpark Langenfeld beträgt 2,3 km. Wer beim Jedermann-(jedefrau-)Familienlauf-Freizeitsport als Inline Skater um 10:30 Uhr startet – das ist der erste von vier Läufen – kann sich aussuchen, ob er 2,3 km, 4,6 km oder gar 11,5 km km laufen möchte. Jede(r) Sportler/in hat die Wahl, sich der eigenen Leistungsfähigkeit anzupassen und diese vielleicht von Jahr zu Jahr zu steigern. Auch um 11:30 Uhr, beim zweiten Lauf, geht es noch eher verhalten zu, wenn gemütliche Radtandems, Dreirad, Adaptivbike, Rolli und Tretroller auf die Piste gehen, um sich dem Wettbewerb zu stellen. 2,3 km, 4,6 km oder gar 11,5 km oder 40 Minuten kann jeder die Runden drehen. Rasantes Tempo legen um 13:00 Uhr Liegerad, schnelle Radtandem und Handbike hin, die 90 Minuten + X unterwegs sein werden (der schnellste Sportler beendet das Rennen für alle Teilnehmer nach mindestens 90 Minuten). Die gleiche Zeit dauert das schnelle Rennen der Speedskater. Um an den Start gehen zu können, müssen sie die Marathonzeit unter 100 Minuten schaffen.
Egal mit welchen Geschwindigkeiten gefahren wird, ein großes Plus gibt es dieses Jahr für alle Teilnehmer. Denn der Rundkurs hat im Bereich Langforter Straße vom AWO-Seniorenheim bis zur Jahnstraße eine neue Asphaltdecke erhalten, „glatt wie ein Kinderpopo“, meinte dazu Klaus Eggert vom Referat Umwelt Verkehr, Tiefbau der Stadt Langenfeld gegenüber Bernhard Weik.Wie jedes Jahr wird wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet, und die internationale Schlemmermeile bietet viele Köstlichkeiten, um Hunger und Durst zu stillen. Das cSc-Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap ist gleichzeitig ein Fest der Begegnung, auf dem die Sportlerinnen und Sportler Erfahrungen austauschen, neue Freundschaften schließen, gemeinsam mit Besuchern die Köstlichkeiten der cSc-Schlemmermeile genießen und sich so einen Tag des freundschaftlichen Wettbewerbs gestalten.
Im Stargeld sind Wertchips in Höhe von 5 € enthalten, dazu gibt es außerdem ein Präsent für jeden Teilnehmer (Badetuch oder T-Shirt oder Sportsocken, Auswahl solange der Vorrat reicht).Der cSc steht seit neun Jahren unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Magnus Staehler.Meldungen und weitere Informationen sind im Internet unter www.gemeinsam-csc.de möglich.Dort sind auch die Bankdaten aufgeführt. Bernhard Weik, Stifter der E & B Weik-Stiftung, Organisator und Veranstalter, gibt zu allen Fragen gerne Auskunft über Telefon (02173/270 233), Fax (02173/270 232) oder eMail: b.weik@gemeinsam-csc.de.Text: Jürgen Steinbrücker
Text: Peter Löhr
Der Leistungssportgedanke zeigt sich besonders im 3. Rennen des Tages, in dem Handbiker, Liegeräder und verschiedene Tandems an den Start gehen. 90+x lautet die Devise, unter der die Sportler die 2,3-Kilometer-Schleife anderthalb Stunden lang durchfahren, ehe die letzte Runde eingeläutet wird. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, auf welche Geschwindigkeiten die Athleten mit ihren teils sehr unterschiedlich konstruierten Sportgeräten kommen.
Bei den Liegerädern sah alles nach einem Start-Ziel-Sieg des Niederländers Hans Wessels aus. „Razz Fazz“ prangte als Schriftzug auf der hinteren Verkleidung seines Sportgeräts und Ratz-Fatz setzte er sich mit einem Juchzer unmittelbar nach dem Startschuss an die Spitze des Feldes. Fünf weitere Liegeräder schlossen sich ihm an und fortan setzte sich die Gruppe mit rasanter Geschwindigkeit immer weiter vom Feld ab. Dass die erste Überrundung bereits in der zweiten Runde erfolgte, zeigt, wie breit diese Veranstaltung angelegt ist.
Das macht auch den Reiz für die Zuschauer aus. Sie bekommen rasantes Tempo an der Spitze geboten, erleben packende Positionskämpfe im Feld, können zeitgleich aber auch den nicht minder aufregenden Kampf vieler Athleten mit sich selbst hautnah beobachten. Der reichlich gespendete Applaus ist jedenfalls allen Teilnehmern Gewiss.
Eine weiterer Aspekt, der dieses Rennen so attraktiv und abwechslungsreich macht, ist die unterschiedliche technische Gestaltung der Sportgeräte. Gleichgültig ob Liegerad, Tandem oder Handbike. Wenn das Liegerad als Doppelsitzer konstruiert wird, verschwimmen auch schon mal die Grenzen zwischen den Kategorien.
Bereits ab der Hälfte des Rennens kann man den Fahrern die Anstrengung deutlich ansehen. Aber aufgeben will keiner und so geht es Runde um Runde weiter. Als schließlich nach 90 Minuten die letzte Runde eingeläutet wird, ist die Spitzengruppe nahezu unverändert beieinander, Hans Wessels immer noch vorneweg. Doch zum Erstaunen aller kommt drei Minuten später nicht er als erster über die Ziellinie geschossen sondern sein Landsmann Niels van der Wal gefolgt von Matthias König aus Deutschland. Und dann war lange Zeit nichts. Die vier übrigen Männer aus der Spitzengruppe sind auf der letzten Runde gestürzt und kamen humpelnd, teils ihr Rad schiebend mit Schürfwunden ins Ziel. Dritter wurde dabei Alain Hinzen vom RV Schwalbe Trier vor Hans Wessels. Alle haben in den 90 Minuten 30 Runden absolviert. Die einzige Frau bei den Liegerädern war Kathrin Küpper, die 19 Runden schaffte.
Für die Handbiker in den verschiedenen Divisionen gab es ein munteres Wechselspiel der Positionen. Eine klare Spitzengruppe wie bei den Liegerädern gab es nicht. Dennoch wurde Team-Arbeit groß geschrieben und das Windschattenfahren wie bei der Tour de France betrieben. Es waren eher kleiner Gruppen im Feld, die sich so ihre Kräfte für die gesamte Distanz besser einteilen konnten. Viele Handbikes haben dazu eine Querstange zwischen den hinteren Rädern montiert, um zu dichtes Auffahren und Unfälle zu vermeiden.
Den Sieg in der Division C trug schließlich Torsten Purschke davon, der 24 Runden in 1:31:23 schaffte. Nicht ganz eine Minute dahinter kam ebenfalls mit 24 Runden Jörg Pieper vom Team Otto Bock als Sieger der Divison B ins Ziel. Mit jeweils 18 Runden trugen sich Lily Anggreny vom RSV Bochum (Divison F) und der Niederländer Willem Takke (Divison A) in die Siegerlisten ein.
Mit von der Partie bei den Handbikern (Divison C) war auch in diesem Jahr Marc Verhaert. Er hat bislang keinen cSc ausgelassen und wird hoffentlich im nächsten Jahr zum 10-jährigen Jubiläum auch wieder nach Langenfeld kommen.
Nur unwesentlich langsamer als die schnellsten Handbiker war das Tandem Josef Sekulla und Ulrich Ziegler es siegte mit 23 Runden vor dem Team Martin Siegmüller und Massimo Varricchio (20 Runden). Schneller war da das gemischte Team Ulrike Hampel und Ralf Buschmann, die mit 21 Runden die Mixed-Konkurrenz für sich entschieden. Mit 16 Runden schließlich gewannen Gabriele Hinge und Monika Schwenk den Wettbewerb bei den Damen.
Beachtlich war jedoch die Leistung aller Athleten auf der Piste, die ihren Schweiß und ihr Herzblut in diesen Wettbewerb gelegt haben. Unabhängig von der Platzierung können sich deshalb alle Teilnehmer als Sieger fühlen. Und Sieger kommen hoffentlich nächstes Jahr gerne wieder zu dieser gelungenen Veranstaltung.
Text: Peter Löhr
20 Grad und ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken, so lauteten die heiteren Wetteraussichten für Sonntag, den 6. September 2009. Optimale Bedingungen also für Ausdauerwettkämpfe, wie den cSc , der nun schon zum neunten Mal in Langenfeld ausgetragen wurde. Diese besondere Veranstaltung, bei der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihre Kräfte messen, hat auch in diesem Jahr wieder eine beachtliche Zahl von Teilnehmern angezogen. Dementsprechend zufrieden war Veranstalter Bernhard Weik. Sein Credo ist es, mit diesen Wettbewerben die Gemeinsamkeiten der Sportler herauszustellen, gleichzeitig aber auch zu zeigen, dass der Leistungssportgedanke dabei nicht hinten anstehen muss.
Wie in den letzten Jahren auch stand deshalb das Speedskater-Rennen wieder auf dem Programm. 90+x waren zu absolvieren, was so viel bedeutet wie 90 Minuten lang Runde um Runde auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs rund um den Langforter Freizeitpark zu sammeln.
Knisternde Spannung war den Teilnehmern schon beim Aufwärmen anzumerken, als sie vor dem Startbereich auf und ab rollten. Als um 15:20 endlich der erlösende Startschuss fiel, strömten die über 200 Starter auf die Strecke. Da dauerte es schon eine Weile, bis der letzte die Startlinie passiert hatte.
In den ersten Runden gab es ein munteres Wechselspiel im Feld und spannende Positionskämpfe an der Spitze. Es sah beeindruckend aus, wie die einzelnen Teams bis zu 9 Personen in Formation hinter einander über den Asphalt glitten. Deutlich unter 4 Minuten benötigten die Top-Läufer für die Umrundung des Freizeitparks. Wie schnell das ist, erkennt man, wenn man den Vergleich zu den Liegeräder aus dem Rennen vorher zieht, die nicht viel schneller waren.
Gerade als sich die Positionen im Feld so langsam festigten, geschah in der neunten Runde das Unglück. Ein Skater stürzte schwer. Das Rennen wurde unterbrochen. Nach eingehender Beratung wurde schließlich entschieden, den Wettbewerb bis zum Abbruch zu werten (für die WSC-Wertung wurde das Langenfelder Rennen total Annulliert)und das Rennen nicht noch einmal neu zu starten. Sicherlich eine richtige Entscheidung. Genauso wie die, vor allem wegen der weit angereisten Teilnehmer und für die vielen Zuschauer bis zum Ende der 90 Minuten ohne Wertung weiter skaten zu lassen. Das Publikum honorierte dies mit Applaus und hofft für das nächste Jahr wieder auf spannende und unfallfreie Wettkämpfe.
Die Ergebnisse nach Abbruch des Rennens:Frauen:
1.Friederike Sagurna, Experts in speed, 7 Runden, 30:02:89
2.Karolina Kierzkowski, LC Solbad Ravensberg, 7 Runden, 30:02:95
3.Mayke Exterkate, Neusser Inline Club7 Runden, 30:03:06
Männer:
1.Thomas Krämer, TSV Bayer 04 Leverkusen, 8 Runden, 30:19:29
2.Daniel Hönigl, etap-race-team, 8 Runden, 30:19:44
3.Markus Beulertz, etap-race-team, 8 Runden, 30:19:61
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Bernhard Weik motiviert viele Ehrenamtliche
Text und Bilder von Jürgen Steinbrücker
Langenfeld (jste). Hinter jeder Veranstaltung stehen viele Menschen. Beim capp Sport cup (cSc) „gemeinsam rollt’s“, einem Wettkampf für Menschen mit und ohne Behinderung, sind viele ehrenamtliche Frauen und Männer engagiert im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass alles möglichst reibungslos funktioniert. Das Team der Ehrenamtlichen zur Unterstützung der veranstaltenden E & B Weik-Stiftung hat sich von Jahr zu Jahr vergrößert, wenn auch die „Stamm-Mannschaft“ geblieben ist.
Mehrere Teams sind das Rückgrat der Organisation des cSc. Zum Team von Günter Cramer gehören Ute Piegeler, Carsten Lüdorf, Jürgen Steinbrücker, Susanne Mey, außerdem die Aktivensprecher Maria Draser (Handbike), und Steffie Alscher (Inline Skater). Sie sind zuständig für Start- und Ergebnislisten, Siegerurkunden, Bilder- und Pressedienst, Verbindung zur Zeitmessung und zur Moderation.
Teamleiter Wolfgang Schmelz und Elmar Widera sammeln um sich Petra Schmelz, Svenja Schmelz, Michael Bunte, Claudia und Ewald Stock sowie die Moderatoren Dieter Sportmann und Carsten Ohle. Gerd Knipper und Horst Möhring versorgen alle helfenden Vereine mit Wasser und Strom. Weiterhin gibt es den Infostand mit den Helfern Heike Cramer,Manfred Wirtz und Ralf Schmidt. Das Team kümmert sich um Startaufbau, Beschallung, Blumen, Banner, Getränke und Speisen und hat immer ein offenes Ohr für Fragen von Teilnehmern und Besuchern. Die Hüpfburg für Kinder wird von Cäcillia Labonde und Aloisia Büskes betreut. Hans Spooren rundet das Team ab und kümmert sich um die teilnehmenden Musikgruppen.
Beim Team von Alexandra Sportmann sind Kristel Menzel, Andrea Wirtz, Beate Wirtz, Karl Heinz Rothstein, Uwe Thamm, Maria Fußbach, Gabriele und Rainer Pfläging dabei. Das Team richtet das Meldebüro ein und hat die Startgeldkasse.
Oliver Ulka und Siggi Schlegel betreuen das Team mit Horst Stader, Werner Mey, Horst Labonde, Uschi und Oliver Gericke, Willi Schlumm und einigen Beamten der Polizei mit Krad und zu Fuß, sowie viele Pfadfinder von Castanea sind zuständig für Strecke und Straße, Absperrungen, Parkplätze, „Safety-Fahrrad“.
Lutz Rothstein koordiniert den gesamten Startablauf der Veranstaltung.
6. cSc (capp Sport cup) war wieder ein großes Fest
Bericht von Jürgen Steinbrücker
Langenfeld (jste). Marc Verhaert kam mit seinem Handbike aus Antwerpen. Er ist seit dem ersten Mal beim cSc in Langenfeld dabei. Mit Blick auf die dunklen Wolken erinnert er sich: „Beim ersten Mal war ich klitschnass.“ Es sei aber immer schön, das Umfeld sehr gut. Mit dem Handbike war auch Sven Kaiser (17) aus Niederkrüchten gekommen. „Für den Regen bin ich nicht verantwortlich“, meinte Bernhard Weik bei der Eröffnung des 6. cSc „gemeinsam rollt’s“. „Vielen Dank, dass Ihr so treu auch bei Regenwetter mitmacht“, rief der Veranstalter den Sportlern zu.Wie jedes Jahr waren wieder mehrere hundert Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Handicap aus Deutschland und mehreren europäischen Ländern am Start. Mit Inlinern, Tandems, Handbikes, Liegerad und Dreirad rollten sie um die Wette. Zu ihnen gehörte auch Tim Gottlieb (11) aus Rösrath. Er habe schon beim cSc-Sponsorenlauf an seiner Schule teilgenommen und sei jetzt das zweite Mal mit dem Dreirad dabei, erzählt seine Mutter, die ihn begleitet hat. Tim sei halbseitig gelähmt, Schaltung und Bremse seien deshalb links. „Er muss die ganze Kraft aus dem linken Fuß holen.“ Zu den jüngsten Teilnehmern zählte Samuel Küppers (10), der erstmals mit seinem Handbike auf den 2,3 km langen Rundkurs ging und auf Anhieb 2 Runden schaffte. Weniger Glück hatte das Tandem mit Holger Kirsten (Leipzig) mit seinem taubblinden Sozius Gerd Jeremies (Kreis Bautzen). „Die Gangschaltung hat das Kettenblatt verbogen.“ So mussten sie nach der ersten Runde aufgeben. Dagegen waren Mitarbeiter/innen der WFB Langenfeld erfolgreich mit Inlinern, Dreirad/Fahrrad und Tandem auf dem Rundkurs.
Manfred Stuckmann, stellv. Bürgermeister Manfred Stuckmann sagte zur Begrüßung der Sportler/innen: „Nach der olympischen Idee ist Mitmachen alles.“ Und so ging es auch nicht nur um den Sieg, sondern in erster Linie darum, dabei zu sein. „Das Anliegen von Stiftungsgründer Bernhard Weik ist es, Sportler mit und ohne Handicap zusammenzuführen“, sagte Dieter Sportmann, der im Wechsel mit Werner Schneider und Hanspeter Detmer vom RIV die Moderation übernommen hatte. Der cSc erfahre viel Unterstützung vom Schirmherrn und Bürgermeister Magnus Staehler, der 1. Beigeordneten Marion Prell, dem Referat Recht und Ordnung und dem Betriebshof sowie vielen anderen Stellen der Verwaltung.
Trotz Regenwetter beim ersten Lauf ließ sich der Fanclub Adolf-Spieß-Straße nicht davon abhalten, die Sportler anzufeuern. Katharina, Lotti und Nike (7), Silvia (9), Christina und Felicitas (11) standen wie jedes Jahr am Straßenrand, in den Händen Rasseln und andere „Instrumente“, um den Sportlern zuzujubeln. Am Weißenstein unterhielt der Spielmannszug Richrath die vorbeifahrenden Sportler, später waren es die Koreanischen Trommler und die Trommelgruppe „ganza absurdo“. Die cSc-Schlemmermeile mit internationaler Beteiligung bot eine Fülle an Speisen und Getränken, die keine Wünsche offen ließ. „Wir loben den NHC und Herrn Weik, hier ist die gleich gute Stimmung wie immer, davon ist 50% den guten Würstchen von Elmar Widera zu verdanken“, war die Meinung einer Handbiker-Gruppe, die sich zusammen gefunden hatte. Dass die Veranstaltung sicher für Sportler und Zuschauer ablief, war neben den Streckenposten, unter Leitung von Siggi Becker, auch den Polizeibeamten zu Fuß, Frank Scheffler und Manfred Hemme, sowie mit dem Krad, Marco Bernzen und Dietmar Silbermann, zu verdanken.
Wie der cSc nach dem 10. Mal aussehen wird, stellt sich erst nach der Veranstaltung heraus. Aber für die ersten neun Jahre liegen schon eine ganze Reihe Zahlen vor, die das cSc-Teammitglied Wilhelm B. Volkert aus vielen Tausend Daten herausgefiltert hat.
So gab es beim 1. cSc nur 215 Teilnehmer, beim 9. cSc wurde die höchste Teilnehmerzahl mit 601 erreicht. Insgesamt nahmen in neun Jahren 4.276 Sportlerinnen und Sportler teil.
Zwischen 26 und 36% der Teilnehmer waren Frauen, wobei die höchsten Werte in den beiden letzten Jahren erreicht wurden. Mit durchschnittlich einem Drittel bleibt aber noch „Luft“ nach oben.
Die jüngsten Teilnehmer waren zwischen 2001 und 2007 zwischen 5 und 7 Jahre alt, in den beiden letzten Jahren 3 bzw. 4 Jahre. Bei den Senior(en) waren die ältesten zwischen 75 und 84 (2006) Jahre alt. Ein Zeichen dafür, dass auch im fortgeschrittenen Alter noch eine Menge Fitness vorhanden ist. Immerhin sind mehr als 16% älter als 50 Jahre. Stark zugenommen hat auch die Anzahl der Kinder/Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren, die bei 10 (2001) begann und sich bis 2009 auf 78 steigerte.
Insgesamt 41% der Sportlerinnen und Sportler haben am cSc zweimal oder öfter teilgenommen. 22% brachtan es auf mindestens 3 Teilnahmen, 13% haben mindestens 4-mal teilgenommen und 14,5% waren zwischen 5- und 9-mal dabei.
Fast ¾ aller Teilnehmer sind Mitglied in einem (Sport-)Verein. Absolut steigerte sich die in Vereinen organisierten Teilnehmer im letzten Jahr bis auf knapp 87% aller Teilnehmer. Wer also regelmäßig Sport treibt, ist auch eher bereit, aktiv beim cSc mitzumachen.
Von den deutschen Teilnehmern (95%) kommen die meisten (ca. 90%) aus Nordrhein-Westfalen, danach folgen Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Niedersachsen. Die neuen Bundesländer sind bisher nur gering vertreten. Die internationale Riege wird angeführt von den Niederlanden, Polen und Beldien. Die bisher weiteste Anreise hatte ein Teilnehmer aus Kanada.
Was die Sportgeräte betrifft, so machten die Inlineskater zuletzt ca. 2/3 aller Teilnehmer aus, gefolgt von den Tandems und Handbikes. Im Kommen sind die Tretroller, und auch die Einradfahrer, die 2009 erstmalig mitrollten, werden wohl noch zulegen. Die Vielfalt der rollenden Sportgeräte (Inliner, Tandem, Handbike, Rolli, Einrad, Liegerad, Dreirad, Rennrad, Tretroller) dürfte beim cSc wohl einmalig sein.
Text: Jürgen Steinbrücker
Statistik-Auswertung: Wilhelm B. Volkert
Das machen wir für Euch umsonst sei der schönste Satz, den er seit langem gehört habe, sagte Bernhard Weik zu einem der vielen Firmen und Organisationen, die den cSc seit Jahren aktiv unterstützen und sich für seine Ziele engagieren.
Eine außerordentlich große Unterstützung leisten die Malteser aus Langenfeld. Sie stellten ein großes Sanitätszelt auf und standen mit mehreren Sanitätswagen für Sportler und Besucher einschl. der großen Mannschaft der Sanitäter bereit. Sie versahen den Streckendienst mit Fahrrad-Ersthelfern, ihre Funkzentrale diente als Vermittlung für die Streckenposten und das cSc-Team. Letzteres wurde auch bei der Erstellung der Notfallpläne unterstützt. Biertischgarnituren wurden in großer Anzahl gestellt sowie ein Extrazelt mit spezieller Einrichtung für Mütter mit Kleinkindern zum Windelwechseln und zum Stillen. Die Elektroversorgung der Stände an der cSc-Schlemmermeile erfolgte durch die technische Truppe in Zusammenarbeit mit Horst Möhring, der bereits in den vergangenen zwei Jahren auf diesem Gebiet für den cSc große Verdienste erworben hat. Damit bei Problemen an einem einzigen Stand nicht alle ohne Strom sind, wurden schon vor zwei Jahren neun Unterverteiler mit je vier Steckern und entsprechenden Sicherungen angeschafft.
Auch der real-Markt unterstützte den cSc zum wiederholten Male mit der kostenlosen Lieferung von 20 kg Äpfel und 40 kg Bananen, die den Sportlern nach den Läufen zur Verfügung gestellt wurden und den Vitamin- und Mineralienbedarf wieder auffüllten.
Nicht nur für die vielen notwendigen Durchsagen oder die Eröffnungsreden ist eine Beschallungs- bzw. Lautsprecheranlage notwendig. Vor allem für die Kommentierung der einzelnen Läufe durch die Moderatoren Dieter Sportmann und Carsten Ohle, aber auch bei der Organisation und den Durchsagen für die Menschenkette durch Manfred Stuckmann war sie unerlässlich. Die Beschallungsanlage wurde in diesem Jahr von CBB Walter Stahl aus Mönchengladbach zur Verfügung gestellt und installiert.
Die Sicherheit der cSc-Rennstrecke rund um den Freizeitpark Langfort ist einer der wichtigsten Punkte bei jedem cSc. Besucher, Anwohner und Sportler nehmen zwar aufeinander Rücksicht, trotzdem sind Absperrungen notwendig. Die Absperrgitter stellte der Betriebshof der Stadt Langenfeld zur Verfügung. Um diese Hilfe für den cSc kümmerte sich dort Michael Knott, Thomas Behmer und Markus Kaminski, unterstützt von Mitarbeitern des Referates Umwelt, Verkehr und Tiefbau, wie z.B. Markus Kalke. „Alles Material, was die Stadt zur Verfügung hat, ist an diesem Tag im Einsatz“, erklärt Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung.
„Nach dem Lauf hängt einem die Zunge aus dem Hals, ist die Kehle staubtrocken“, weiß ein Teilnehmer. Damit der Durst schnell gelöscht werden konnte, stellten die Stadtwerke jedes Jahr die Wasser-Oase kostenlos zur Verfügung. Dabei standen immer eine ganze Reihe gefüllter Becher bereit, damit niemand lange warten muss. „Das Langenfelder Wasser schmeckt nicht nur den cSc-Sortlern“, erklärte Walter Schindler vom Kundenzentrum der Stadtwerke.
Auch die Pfadfinder des Stammes Castanea von der kath. Kirche Christus König, Mariä Himmelfahrt und die Weltjugend, die aus allen kath. Ortsteilen Langenfelds stammen, sind seit Jahren fleißige Helfer bei der cSc-Veranstaltung. Sie sind als Streckenposten eingesetzt und hier für die Sicherheit von Sportlern und Besuchern verantwortlich. Als Fahrradkuriere vor dem Feld und während der Rennen stellen sie eine wichtige Verbindung zwischen der Rennstrecke und der Rennleitung sicher. Und am Spülmobil sind sie wahre Perlen: Sie verteilen das Geschirr und Besteck an die Stände, sammeln schmutziges Geschirr ein, bedienen die Maschinen, spülen in rasantem Tempo und liefern wieder an die Stände aus.
Die Räumlichkeiten und Außenanlagen am Schwimmbad und in der SGL sind für den cSc unverzichtbar, ohne sie könnte der cSc nicht stattfinden. SGL und die Stadt Langenfeld sind von Anfang an gute Partner der Weik-Stiftung und des cSc-Teams.
Auch auf die Hilfe und Unterstützung durch die Polizei ist der cSc angewiesen. Mit Fußstreifen und Kradfahrern ist die Polizei regelmäßig im Einsatz und sorgt für zusätzliche Sicherheit an und auf der Strecke.
Kinder erwarten Spielangebote des Fördervereins „Anders Sein e.V.“ mit Enten angeln und am Glückrad drehen sowie eine Hüpfburg der Malteser Haan, wo man sich so richtig austoben kann. Diese Malteser-Gruppe stellte auch das Spülmobil.
Alle Personen, Firmen und Institutionen aufzuführen, die sich neben dem großen ehrenamtlichen cSc-Team für das integrative cSc-Sportfest „gemeinsam rollt’s“ einsetzen, würde den Rahmen sprengen.Aber allen sei herzlich gedankt, dass sie die großartige Idee des cSc mittragen. Durch ihr Engagement als cSc-Kooperationspartner haben sie sich auch für die Besucher empfohlen.
Text: Jürgen Steinbrücker
Lokalpolitiker unterstützten die Schachspieler der Schach-AG des K.A.G.
Blindenschach ist mittlerweile ein fester Bestandteil des cSc capp Sport cup „gemeinsam rollt’s“ an jedem ersten September-Sonntag. Erstmals spielten Schüler/innen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums im Jahre 2006 gegen blinde und sehbehinderte Schachspieler. Der sehende Schachspieler hat dabei ein ganz normal großes Schachbrett vor sich,der blinde oder sehbehinderte Spieler ein kleineres Steckschachbrett. Die schwarzen Figuren haben oben einen kleinen Metallkopf. Die schwarzen Felder des Steckschachbrettes sind herausgehoben. So können blinde und stark sehbehinderte Schachspieler fühlen, welche Figuren auf welchen Feldern stehen. Die einzelnen Züge werden genau angesagt.
"Die Schüler stellen die Art von Fragen, auf die wir immer warten, die sich andere aber nie zu stellen trauen", sagte Josef Esser, Träger des Bundesverdienstkreuzes, beim cSc 2008 als Reaktion auf die Frage, wie es ist, wenn man erblindet. Längst haben sich zwischen den beiden Gruppen freundschaftliche Bande entwickelt.
Bei der Begegnung der Schach AG des Konrad-Adenauer- Gymnasiums mit ihren blinden und sehbehinderten Schachfreunden aus Köln anlässlich des 10. capp Sport cup am 5. September 2010 ist Michael Urban von den Bretthoppern Rheinland als Simultanschachspieler gegen vier sehende Gegner gleichzeitig antreten. Michael Urban ist aufgrund einer Form von Makuladegeneration stark sehbehindert und hat nur noch ein Restsehvermögen von 10%. Er spielte gegen Langenfelder Lokalpolitiker und gewann alle vier Partien. „Spontan zugesagt hatten die Vertreter von fünf Fraktionen, von denen dann auch vier erschienen sind“, freute sich Kersten Linke, der Leiter der Schach AG am Konrad-Adenauer-Gymnasium.
Die Schach AG, das sind 12 Jungen und 5 Mädchen (Stand: 14.7.2010), die sich mittwochs von 16 Uhr bis 17 Uhr 30 im Raum der Hausaufgabenbetreuung im Erdgeschoss des B-Gebäudes (B 025) zum Training treffen.
Seit 1990 ist Kersten Linke als Trainer der Schach-AG tätig. Er ist kein Lehrer, verfügt aber über langjährige Erfahrung im Bereich Jugendschach. Für seine - inzwischen eingestellte - erfolgreiche Tätigkeit als Jugendwart des Schachvereins, wurde er bereits 1994 durch den damaligen Bürgermeister Friedhelm Görgens ausgezeichnet. Bei der Sportlerehrung für das Jahr 2006 erfolgte eine Ehrung durch das Referat Schule und Sport für kreative Projektideen.
Kontakt zur Schach AG können Sie über die Mail-Adresse: schach@kag-langenfeld.de bekommen.
Text: Kersten Linke/Jürgen Steinbrücker
Simultanschach beim 10. Capp Sport Cup
Seit 2006 hat die Schach AG des Konrad- Adenauer- Gymnasiums( KAG) freundschaftliche Beziehungen zu blinden- und sehbehinderten Schachspielern. "Wir besuchen unsere Freunde im Frühjahr in Köln und dank der Unterstützung durch die Elisabeth und Bernhard Weik Stiftung können wir sie dann zu einem Gegenbesuch in Langenfeld anlässlich des Capp Sport Cup einladen", erläutert Kersten Linke, der die AG ehrenamtlich leitet. Für die Jubiläumsauflage des cSc haben sich die Schüler etwas einfallen lassen: Gegen mehrere Gegner gleichzeitig - simultan- zu spielen, ist alles andere, als einfach. Auftritte von blinden oder sehbehinderten Simultanspielern sind zwar nicht außergewöhnlich, aber sehr selten. Ein gleichzeitiger Auftritt mit einem sehenden Simultanspiel dürfte jedoch eine Premiere sein. Michael Urban von den Bretthoppern Rheinland hat aufgrund einer Makuladegeneration nur noch ein Restsehvermögen von 10 %, aber mit seiner aktuellen DWZ (= deutsche Wertungszahl) von 1736 eine beachtliche Spielstärke. Das mussten auch Helmut Konrad (Grüne), Felix Freitag (BGL), Michaela Detleffs- Doege (CDU) und Hans -Peter Büttgenbach (FDP) erfahren, die allesamt ihre Partien verloren. "Ein hartes Stück Arbeit", kommentierte Michael Urban die Leistung der Langenfelder Lokalpolitiker. Pech hatte Hans- Peter Büttgenbach, dem man das vorausgegangene Training mit seinem Schachprogramm Fritz deutlich anmerkte, denn im entscheidenden Augenblick erkannte er nicht, dass er eine technische Remisstellung (Unentschieden) herbeiführen konnte. Jens Bosbach, Kreistagsabgeordneter der SPD und bei den Schachfreunden Langenfeld aktiv, trat gegen die blinden Gegenspieler Josef Esser und Ursula Teuerlings sowie Alexander Meinert und Lino Visser / Leonie Doege (Schach AG) an und konnte ebenfalls alle Partien gewinnen.
Text: Kersten Linke
Inliner, Tandem, Schach und Schießen an einem Tag
Rolling Angels führten wieder blinde Inlineskater
Bereits im letzten Jahr haben die Rolling Angels, eine Skatergruppe der SGL, für das Begleiten von sehbehinderten und blinden Inlineskatern beim cSc trainiert. Auf dem Parkplatz eines Gartencenters trafen sie sich Sonntags von 11 bis 13 Uhr, liefen mit vertauschten Rollen paarweise ihre Runden. „Jeweils einer läuft mit verbundenen Augen, der andere führt“, berichtet Alfred Hentschel von den Rolling Angels. Um dann die Praxis auszuprobieren und miteinander vertraut zu werden, liefen die blinden und sehbehinderten Sportler, eine Gruppe aus Nürnberg, schon mal eine Runde mit ihren Begleitläufern auf dem 2,3 km langen cSc-Rundkurs um den Freizeitpark Langenfeld.
Rolling Angel Herbert Pippig beschreibt seine Erfahrungen so: „Ich muss gestehen, die Vorbereitungen auf den cSc-Lauf haben mich nicht unbedingt sicherer gemacht. Der Tag selbst war dann von Beginn an sehr aufregend. Etwas beruhigend war es dann aber, dass wir zu zweit unseren blinden Sportkollegen Horst aus Nürnberg beim Skaten begleiten und unterstützen sollten.Meine Bewunderung und Hochachtung für unseren 37jährigen Horst wuchs mit jeder Runde, zumal sich herausstellte, dass er bis dahin erst wenige Male auf den Skates gestanden hatte. Die Aufregung legte sich mehr und mehr. Jeder von uns genoss auf seine eigene Weise und mit seinen Sinnen den Applaus und „das Bad in der Menge“. Für mich war es jedenfalls eine Bereicherung und tolle Erfahrung und ich glaube, für Horst auch, so wie er es mir später mitteilte.“ Auch beim 10. cSc am 5. September war nicht nur Herbert Pippig dabei, sondern wieder die ganze Rolling Angels-Gruppe. Bernhard Weik, der ein Begleitläufer-Training der Rolling Angels für blinde Inlineskater besuchte, sagte: „Ich freue mich, dass Sie so zusammen gekommen sind und erneut als Gruppe beim cSc mitmachen.“
Tandem
Ein besonderes und einmaliges Angebot bietet blinden und sehbehinderten Schachspielern am ersten Septembersonntag der cSc (capp Sport cup) in Langenfeld im Rheinland. Der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung ist es gelungen, mehrere Organisationen zusammen zu bringen, die dieses Angebot umsetzen. Die „Weiße Speiche“ Langenfeld unter der Vorsitzenden Susanne Winther stellt die Tandems zur Verfügung. Die Piloten des ADFC Langenfeld stellen sich unter der Leitung von Herbert Jakubiak ehrenamtlich zur Verfügung und fahren alle Teilnehmer der Blinden-Schachgruppe mit dem Tandem rund um den Freizeitpark. Nach diesen Aufwärmrunden kommt die nächste Disziplin, bei der die Konzentration ausschlaggebend ist:
Blindenschach
Kersten Linke leitet ehrenamtlich die Schach AG des Konrad-Adenauer-Gymnasiums. Nach mehreren Treffen mit dem Blinden- und Sehbehinderten-Schachverein Köln-Bonn kennt man sich. „Über das gemeinsame Hobby sollen die Schüler lernen, über den eigenen Tellerrand zu schauen", erläutert Kersten Linke den Sinn dieser Zusammenarbeit, „und das klappt gut, denn die Schüler schreiben gerne Berichte für unsere Homepage und den Elternbrief der Schule.Bereits bei den letzten cSc-Veranstaltungen ab 2006 konnten sich alle Beteiligten überzeugen, wie gut Sehende (Schüler) und Blinde oder Sehbehinderte auf zwei verschienen Brettern gegeneinander spielen und sich dabei die einzelnen Züge genau ansagen. "Wir hatten das vorher geübt," verrät eine Schülerin.
Blindenschießen und normales Schießen
Gleich zwei Schießstände sind im Schützenhaus des Schützenvereins Langenfeld von 1834 zu finden. „Ebenerdig und behindertengerecht“, wie die Besucher erfahren. Gegenüber ist der Schießstand für das Blindenschießen. Als Schießleiter ist Heinz Müller den blinden und sehenden Schützen behilflich. „Es gibt schon eine Hemmschwelle, wenn die Leute das Hinweisschild „Blindenschießen“ lesen. Wenn sie es dann ausprobieren, stellen sie fest, dass es doch nicht so einfach ist.“ Aber nach mehreren Versuchen geht es dann allmählich besser. Hier wird nach Gehör geschossen. „Man hört einen Signal-Ton, und wenn er die höchste Stelle erreicht hat, trifft man die zehn.“ Schießen kann hier jeder, fünf Schuss für einen Euro. Susanne Winther und weitere Mitglieder vom Blinden- und Sehbehindertenverein Rhein-Wupper geben Gästen gerne Auskunft, wie sich blinde Menschen am Schießsport beteiligen können.
Schießsportleiter Christian Ollhoff betreut den zweiten Schießstand, an dem mit dem Kleinkalibergewehr geschossen wird. So haben „sehende“ Besucher die Gelegenheit, beide Schießsportarten kennen zu lernen. Der Schützenverein Langenfeld von 1834 ist nicht nur ein guter Gastgeber und Partner des cSc für Blindenschießen und Blindenschach, er beteiligt sich auch an der cSc-Schlemmermeile.
Text: Jürgen Steinbrücker
Knisternde Spannung liegt über dem Rundkurs um den Langforter Freizeitpark in Langenfeld. Es ist wieder cSc, der capped Sports cup, die Veranstaltung für alles, was Rollen hat, und für Menschen mit und ohne Behinderung (capps and no-capps). Sie findet bereits zum zehnten Male statt, und zum ersten runden Jubiläum haben sich besonders viele Sportler eingefunden, ihre Kräfte im gemeinsamen Wettstreit zu messen. Gemeinsam rollt's. Das Motto des cSc trifft es.
Das Warm-up ist beendet und Liegeräder, Handbiker und Tandems nehmen Aufstellung für den 90+X Wettkampf, bei dem in 90 Minuten möglichst viele Runden zu absolvieren sind. Doch etwas ist anders in diesem Jubiläumsjahr. Vor das Feld setzt sich der Initiator des Wettbewerbs und Kopf der Stiftung cSc – Gemeinsam rollts, Bernhard Weik, in einem Kabinenliegerad. Gefolgt von mehreren Tandems, einem Kamerateam im Cabrio und einem Polizei-Motorrad, führt er um 13:00 den Tross der Wettkämpfer an, die zusätzlich noch von Tretrollern und Einrädern eingerahmt werden. Als Zeichen der Verbundenheit von Zuschauern und Aktiven, von capps und no-capps, steht eine Menschenkette, teils in Zweier- und Dreierreihen, am Streckenrand und winkt den Aktiven zu. Auf diese Weise wird die 2,3 Kilometer lange Wettkampfrunde abgenommen, ehe die Führungsfahrzeuge ausscheren und die Strecke für den Wettkampf frei geben.
Die Spannung entlädt sich hundertfach über Arm- und Beinmuskeln in die Pedale. Es hat etwas von einem Formel 1-Rennen, wie die Teilnehmer die lange Startgerade entlang schießen. Die Zuschauer, die unmittelbar an der Strecke stehen, empfinden die Rasanz der zum Teil liebevoll gestalteten, muskelbetriebenen Gefährte ähnlich der von PS-starken Boliden. Nur dass hier statt ohrenbetäubendem Motorenlärm und Benzingestank das hektische Surren der Fahrradketten und der Geruch eines wunderbaren Spätsommertages über der Szenerie liegen. Genau diese Mischung macht das Rennen für Aktive wie Beobachter so attraktiv.
Es bildet sich zunächst eine Spitzengruppe aus mehreren Liegerädern, die das anfängliche Rundentempo knapp unter 3 Minuten kontinuierlich steigert. Wie schnell das ist, bekommt ein Zuschauer zu spüren, der beim Überqueren der Rennstrecke die Entfernung der heranbrausenden Räder falsch einschätzt. Doch die aufmerksamen Athleten haben ein wachsames Auge und brüllen Alarm, als sie das drohende Hindernis auf der Strecke aus der Distanz sehen. Der Zuschauer konnte sich mit einem behenden Satz kollisionsfrei auf die andere Streckenseite retten. Noch mal gut gegangen.
Als nach einer Stunde 19 Runden absolviert sind, liegt der Schnitt bereits bei 2:54 Minuten. Zu dem Zeitpunkt besteht die Spitze aus nur noch zwei Fahrern. David Linke und Bernhard Böhler bleiben auch für den Rest des Rennens beieinander. Die Geschwindigkeit haben sie mittlerweile auf 2:45 Minuten gesteigert. Die Entscheidung muss also nach 29 Runden im Schlussspurt fallen. Hierbei hat der 9 Jahre ältere Böhler dann knapp die Nase vorn und gewinnt mit einem hauchdünnen Vorsprung von 33 hundertstel Sekunden. Dritter wird Gert-Jan Wijers aus den Niederlanden.
Bei den Handbikern fiel der Rennverlauf anders, aber nicht weniger imposant aus. Jean-Francois Deberg aus Belgien von den Rolling-Lions hatte sich früh von den anderen Handbikern abgesetzt und zog einsam seine Runden. Er siegte nach 24 absolvierten Parkumrundungen souverän mit einer Runde Vorsprung vor Jörg Pieper vom Team Sopur aus Nenndorf. Eine Minute später wurde es beim Kampf um die Bronze-Medaille noch einmal spannend. Den konnte Frank Wirth vom Team Rehability schließlich in einem packenden Zweikampf gegen Michael Fromm mit einer Sekunde Vorsprung für sich entscheiden.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die beiden Damen im Handbiker-Feld. Lily Anggreny und Maria Draser mischten durchaus munter mit und kamen mit 17 bzw. 13 Runden noch lange nicht als letzte ins Ziel.
Bezogen auf die Geschwindigkeit liegen die Tandems zwischen den Liegerädern und Handbikern. Ein packendes Duell lieferten sich hier das gemischte Team Christian Schübler / Corinna Kurtz mit den beiden Männern Hans Martin Kissing und Roland Hoffmann. Bis zur Schlussgeraden war völlig offen, wer hier das Vorderrad zuerst über die Ziellinie schieben würde. Doch im Schlussspurt setzten sich die beiden Männer dann doch die Winzigkeit von knapp zwei Sekunden ab.
Gleichgültig, ob Podestplatz oder nicht, alle Athleten haben sich den Respekt und den Applaus der Zuschauer mehr als verdient. Willenskraft, aber auch Spaß an der Freud waren spürbar. Solange dieser Funke überspringt, wird der cSc noch viele weitere runde Jubiläen feiern.
Text von Peter Löhr
Texte von Jürgen Steinbrücker
„Ich bin rundum sehr zufrieden“, äußerte sich Bernhard Weik nach den Rennen, der mit seinem großen ehrenamtlichen Team den mittlerweile 11. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ organisierte. Zufrieden waren auch die etwa 500 Sportlerinnen und Sportler, die sich in vier Rennen auf Inlinern, Tandem, Handbike, Adaptivbike, Dreirad/Fahrrad, Einrad, Liegerad und Tretroller auf dem 2,3 km langen Parcours rund um den Freizeitpark Langenfeld im fairen Wettbewerb messen konnten, über die sehr gute Organisation. Das Miteinander von Sportlern mit und ohne Behinderung betonte Schirmherr und Bürgermeister Frank Schneider. Bernhard Weik als Veranstalter habe einen guten Ruf und er freue sich, ihn zu begleiten.
„Diese Initiative soll Vorbild sein“, erklärte Hubert Hüppe, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung.
Und im Namen des Kreises Mettmann wünschte Manfred Krick als stellv. Landrat „gute sportliche Wettkämpfe“.
„Ich habe den ersten Platz“, erzählte strahlend Vivien Kleinekofort, Mitarbeiterin in der WFB Langenfeld. Sie fuhr als Tandemsozia mit Sparkassendirektor Stefan Noack 9 Runden in 45:41,7 Minuten. Insgesamt vier Mitarbeiter der Stadt-Sparkasse Langenfeld, darunter auch leitende Angestellte, hatten sich als Tandem-Piloten zur Verfügung gestellt. Außer Stefan Noack waren dies Christoph Grote, Michael Gebhardt und Andreas Lüling. „Es war ein toller Tag und eine tolle Atmosphäre, es hat Spaß gemacht, wir fühlten uns wohl, und nächstes Jahr kommen wir wieder“, sagte Christoph Grote begeistert. Und Stefan Noack kommentierte: „Das war auch für mich eine große Freude und hat mir unglaublich gut getan.“
Reger Betrieb herrschte schon frühzeitig auf der internationalen Schlemmermeile mit vielen Köstlichkeiten aus zahlreichen Ländern. Es wurde kroatisch, italienisch, portugiesisch, philippinisch, koreanisch, spanisch oder deutsch geschlemmt. „Alles ist so cool“, meinten Svenja und Alina (16) und bissen herzhaft in ihre Lolli-Waffeln. „Wir sind immer dabei“, erzählte die gemütliche Runde der Sportabzeichen-Abnehmer des Stadtsportverbandes. „Das Schlemmen war lecker, wir essen von den Schützen.“ Während es sich Sportler und Zuschauer an der Schlemmermeile gut gehen ließen, herrschte am Spülmobil hektisches Treiben. Die Pfadfinder des Stammes Castanea um Magda Schlegel von der kath. Kirche „Christ König“ hatten alle Hände voll zu tun, die Riesenberge von Tellern und Besteck zügig zu spülen. „Es klappt wie immer“, ließ sich Magda Schlegel nicht aus der Ruhe bringen, während sich Bernhard Weik persönlich bei der Gruppe bedankte.
Auch die Malteser waren zuversichtlich, dass es ohne große Blessuren abging. „Einige Kältekompressen, einige Pflaster, und einen gestürzten Teilnehmer fuhren wir sicherheitshalber zum Röntgen ins Krankenhaus“, zählte Christian Nitz auf.
Mitten im hektischen Getriebe übergab Bernhard Weik einen Sportrolli an Margarete Meyke von der Behinderten Sport Gemeinschaft (BSG) Langenfeld. So sorgt die Weik-Stiftung immer mal wieder dafür, dass sich Menschen mit Handicap sportlich betätigen können.
Die Fangruppe um Familie Becker an der Adolf-Spieß-Straße feuert die Sportler/innen nun schon zum 11. Male an. Die Rasseln haben jetzt die Erwachsenen in den Händen, die Kinder wachsen langsam heraus. „Die sind dorthin gegangen, wo was los ist“, sagte Kyra Becker und meinte den Startbereich und die Schlemmermeile. Die neue Fangruppe aus 23 Familien, die „Zum Stadion/Walter –Kolb-Straße“, wohnt, feiert den ganzen Tag neben ihrem Garagenhof. Es gibt reichlich zu essen und zu trinken, und die gerade vorbeikommenden cSc-Sportler werden mit Beifall verwöhnt. „Vielleicht finden wir uns nächstes Jahr auch wieder zusammen, und einige machen aktiv mit“, wünscht sich Peter Wevers, der dieses Fest angestoßen hat.
Schon einige Jahre schauen auch die Bewohner des AWO-Seniorenzentrums an der Langforter Straße zu. Dem AWO-Team steht dabei eine Gruppe von Schüler/innen und Ehemaligen der Johann-Gutenberg-Realschule zur Seite. Lehrerin Andrea Mennicken kam auf die Idee, und Konrektorin Gudula Oster unterstützt sie bei diesem Projekt. „Der Termin war dieses Jahr etwas ungünstig, weil noch Ferien sind, aber acht Schüler/innen und Ehemalige sind dabei“, berichtet Andrea Mennicken. Koch Jeróme Stocker hatte sich wieder allerlei Speisen einfallen lassen, die sich sowohl die Bewohner als auch deren Gäste und vorbeikommende Besucher schmecken lassen. Der Renner war am Nachmittag Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne.
Auch der 11. cSc wurde seinem Motto „gemeinsam rollt’s“ wieder gerecht. Geschwindigkeit, Geselligkeit und Gemeinsamkeit sind die drei Grundpfeiler dieser außergewöhnlichen Veranstaltung. „Doch ohne die vielen Ehrenamtlichen des cSc-Teams wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich“, unterstreicht Bernhard Weik die große Bedeutung der vielen Helfer.
Jedes Jahr am ersten Septembersonntag wird zum cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ die Gartenparty der Familie Becker von der Adolf-Spieß-Straße an die Rennstrecke verlegt. „Wir sind seit dem ersten Mal dabei“, sagt Kyra Becker, und sie waren damals auch der erste cSc-Fan-Club. „Alles wird wie immer, wir stellen Tische und Bänke heraus, laden Nachbarn und Freunde ein.“ Dabei steht auch der Grill bereit, ein Fässchen und diverse andere Getränke. Kyra Becker ist die Organisatorin, die auch dafür sorgt, dass die cSc-Sportler/innen kräftig angefeuert werden. „In den ersten Jahren waren die Kinder noch klein, jetzt ist die Jüngste schon zwölf“, erzählt sie. Früher saßen die Kinder auf dem Bordstein, betätigten Rasseln, Pfeifen, Tuten, Klappern und andere lautstarke „Instrumente“ und feuerten damit die Sportler an. Inzwischen hätten die Erwachsenen zum großen Teil diese Aufgabe übernommen. „Es ist immer ein nettes Zusammensein, und ich hoffe, dass wir auch gutes Wetter haben“, meint Kyra Becker.
Erstmalig bildet auch die Eigentümergemeinschaft „Zum Stadion/Walter-Kolb-Straße“ einen weiteren Fan-Club. „Unsere Häuser stehen jetzt seit ca. 30 Jahren, das Grundstück mit den Garagen der 23 Eigentümer machte einen wenig gepflegten Eindruck, die Eigentümer und Anwohner ärgerten sich über die Optik und die Grundstücksnutzung als Müllentsorgungsfläche und Hundetoilette“, beschrieb dies Peter Wevers den früheren Zustand. Die Eigentümer hätten sich daher gemeinsam entschlossen, das Grundstück in Ordnung zu bringen, die Garagen anzustreichen und deren Dächer zu renovieren. Inzwischen sind die Renovierungsmaßnahmen abgeschlossen. „Aus Freude über den Zusammenhalt und die Einigkeit der Eigentümer entschlossen wir uns, ein gemeinsames Grillfest zu organisieren“ berichtet Wevers. Als idealen Zeitpunkt habe man den 04. September gewählt, „weil man als Bürger Langforts an diesem Tag die sportlichen Aktivitäten des cSc als Zuschauer begleiten kann und selber etwas geboten bekommt.“ Der cSc biete eine Plattform für Sportler mit und ohne Handicap, die Sportler würden Nachbarn an der Strecke wissen, die sie anfeuern und motivieren.
WFB und Lebenshilfe rollen beim 11. cSc mit
Der 11. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ ist ein Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap. An den beiden ersten Läufen nehmen wie schon seit Jahren auch diesmal Menschen mit geistiger Behinderung teil. „Ich habe mich angemeldet“, „Ich mache auch mit beim cSc“ – solche und ähnliche Sätze sind in den WFB Werkstätten in letzter Zeit oft zu hören. „Kommst Du auch – ich komme auch“, so kündigen sich diejenigen an, die auf jeden Fall dabei sein möchten, als Zuschauer, um ihre Kolleginnen und Kollegen anzufeuern.Die Sportgruppe der Lebenshilfe e.V. Kreisvereinigung Mettmann, in der auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trainieren, hat eine komplette Inlineskatergruppe angemeldet.Sie startet gleich beim ersten Lauf um 10:15 Uhr über 40 Minuten. Sie kommen aus Hilden, Monheim und Langenfeld, arbeiten in den WFB Werkstätten oder besuchen die Förderschule für geistige Entwicklung (Virneburgschule) in Langenfeld. Die meisten der Sportler/innen haben bereits bei zahlreichen Special Olympics-Wettbewerben wie zuletzt in Athen bewiesen, dass sie trotz ihrer Einschränkungen Außergewöhnliches im Sport leisten können.Rollerskating ist jedoch nicht die einzige Disziplin, an der sich die cSc-Teilnehmer aus den WFB Werkstätten und von der Lebenshilfe beteiligen. So fahren andere auf dem Dreirad/Fahrrad oder als Sozius auf dem Tandem mit. Sie alle zeigen, dass sportliche Betätigung den Beteiligten viel Freude bereiten kann.
Die Rollerskating-Teilnehmer der Sportgruppe der Lebenshilfe: Patrick Bachmann, Justin Berner und Hannah Radeke von der Virneburgschule, Alexander Friese, Dirk Kullmann, Matthias Pütz, Julia Schmidt und Steffi Wiegel von den WFB Werkstätten.
Ralf Arnold – sehbehinderter Radsportler und Triathlet
„Leistungssport ist auch für Menschen mit Behinderung kein Hindernis“
„Ich nehme nach 2008 bereits zum 2. Mal am cSc-Rennen teil. Das letzte Mal hatten wir leider mit Defekten an unserem Tandem zu kämpfen, uns fiel dreimal während des Rennens die Synchronkette herunter und das verhinderte somit eine gute Platzierung – wenn nicht sogar den Sieg.“ Der Spitzensportler Ralf Arnold (40) beurteilte den cSc in Langenfeld besonders positiv. „Er ist sehr gut organisiert und der Kurs angenehm zu fahren. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit, daran teilzunehmen.“ Dass er die beiden letzten Jahre nicht habe teilnehmen können, sei mit Terminkollisionen der Para-Cycling- und Para-Triathlon-WM zu erklären.„Leistungssport auf hohem Niveau ist auch für Menschen mit Behinderung kein Hindernis. Es gilt nur, sich mit den gegebenen Einschränkungen zu arrangieren und sich durch nicht-behinderte Sportler über vorhandene Barrieren hinwegzusetzen.“ Nach dieser Devise hat der sehbehinderte Leistungssportler Ralf Arnold viele Siege und ganz vordere Plätze errungen. Das liest sich dann so: 1. Platz Tandem Sprint Grand Prix of Disability Wales 2008, Deutscher Meister Triathlon der Sehbehinderten 2008, Weltmeister Duathlon der Sehbehinderten 2008, Deutscher Meister Para-Triathlon 2009, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Zeitfahren Straße 2009, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Bahn 4000 m Zeitfahren 2009, 2. Platz ITU Para-Duathlon World Championships 2010 der Sehbehinderten, 3. Platz ITU Para-Triathlon World Championships 2010 der Sehbehinderten, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Straße 2010, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Bahn 4000 m Zeitfahren 2010, Deutscher Meister Para-Cycling Straße 2011, 2. Platz im Einzelzeitfahren 2011 (schnellstes Männertandem) .....„Meine Jugend konnte ich noch ohne die Anzeichen meiner Augenkrankheit Retinitis Pigmentosa (RP) erleben, die im Jahre 1985 bei mir diagnostiziert wurde“, berichtet Arnold. Dies sei eine progressiv fortschreitende, bislang unheilbare Netzhautdegeneration mit zunehmender Nachtblindheit, Blendempfindlichkeit und fortschreitender Gesichtsfeldeinschränkung, die bis zur völligen Blindheit führen könne. 2000 habe er das Auto stehen lassen müssen, 2006 nach Beinahe-Unfällen das Rennrad. Danach begann er mit dem Triathlon-Training bei der MTG Mannheim. Zum Behinderten-Radsport sei er durch Zufall 2007 gekommen und habe gleich zwei Vize-Titel mit dem erfahrenen Tandem-Piloten Jan Ratzke bei der Deutschen Bahn-Meisterschaft Para-Cycling erreichen können. Hartes und diszipliniertes Training habe zu seinen Erfolgen geführt. Ralf Arnold möchte alle Menschen mit oder ohne Behinderung ermutigen, sich den Herausforderungen von sportlichen Leistungen zu stellen und die eigenen Grenzen kennen zu lernen, die weit höher liegen würden, als man anfangs vermute. „Mein Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme an den Paralympics.“
Mit seinem jetzigen Tandem-Piloten Alexander Obert befindet er sich auf dem besten Weg dorthin.
Text: Jürgen Steinbrücker. Quelle: Webseite von Ralf Arnold. www.ralf-arnold.net
Text von Jürgen Steinbrücker
525 Sportlerinnen und Sportler aus der Bundesrepublik und dem Ausland lieferten sich spannende Wettbewerbe in harmonischer Atmosphäre.
Zum 11. Mal waren die Sportlerinnen und Sportler nach Langenfeld gekommen, um sich auf dem 2,3 km langen Rundkurs rund um den Freizeitpark in spannenden Wettbewerben zu messen, sich gemütlich an der Schlemmermeile zusammen zu setzen, Erfahrungen auszutauschen, neue Freundschaften zu schließen. „Gemeinsamkeit, Geschwindigkeit und Geselligkeit – die drei großen „G’s“ bilden die Markenzeichen des cSc capp Sport cup „gemeinsam rollt’s“. Erstaunlich sind die vielen verschiedenen Rolluntersätze, die sich in vier verschiedenen Rennen „auf die Piste wagen“ und den Zuschauern sowohl harte sportliche Wettkämpfe liefern, wo es um Bruchteile von Sekunden geht, als auch die eher gemütlichen Wettbewerbe für die Fun-Sportler.
Das großartige, ehrenamtliche cSc-Team ist die Seele des cSc.
Die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung mit Bernhard Weik als Stifter und Organisator veranstaltet den cSc jedes Jahr am ersten Septembersonntag. „Wir können dabei auf ein gut eingespieltes cSc-Team setzen, in dem sich etwa 80-120 ehrenamtliche Helfer und Mitorganisatoren teilweise schon seit dem 1. cSc engagieren“, freut sich Bernhard Weik. „Ohne dieses hervorragende ehrenamtliche Team wäre der cSc niemals machbar gewesen.“Die Stamm-Mannschaft ist unschwer an den grünen cSc-T-Shirts zu erkennen. Sie agiert in vielen Fällen selbständig, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung des cSc.„Es ist die gute Organisation und die freundschaftliche Atmosphäre, die wir in Langenfeld schätzen“, betonen immer wieder Leistungs- und Fun-Sportler wie auch die zahlreichen Zuschauer. Die 525 Sportlerinnen und Sportler waren jedenfalls hoch zufrieden.
Die Eröffnung des cSc ist immer ein besonderer Akt
Schirmherr und Bürgermeister Frank Schneider hat es sich nicht nehmen lassen, den 11. cSc persönlich zu eröffnen. Man merkt ihm an, dass ihm der cSc als integratives Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap eine Herzensangelegenheit ist. Und als künftigen „Mitstreiter“ bringt er regelmäßig seinen Sohn Leon mit, der wie vor vielen Jahren er früher selbst die Brüder-Grimm-Gemeinschaftsgrundschule bis vor kurzem besucht hat.
Bereits Magnus Staehler hatte sich als Vorgänger von Frank Schneider im Amt des Schirmherren und Bürgermeisters voll mit den Zielen des cSc-Teams und der Weik-Stiftung identifiziert.Daran hat sich auch nichts geändert, seit Frank Schneider als Schirmherr die großartige Unterstützung der Stadtverwaltung erneut zu einem festen Bestandteil des cSc machte. Als Ergebnis dieser Bemühungen sieht Frank Schneider, dass sich auch die Bevölkerung Langenfelds den cSc immer mehr zu ihrem Anliegen macht. „Bernhard Weik hat unter den Sportlern mit Handicap einen guten Ruf, und ich freue mich, dass ich ihn bei dieser Aufgabe begleiten darf“, sagte der Bürgermeister zur Eröffnung. „Dass dieses Großereignis Jahr für Jahr Hunderte Sportbegeisterte aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern in ihren Bann zieht und zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer an den Start bringt, ist kennzeichnend für den enormen Bekanntheitsgrad dieser etablierten Veranstaltung und unterstreicht zugleich die hohe gesellschaftliche Bedeutung des gemeinsamen Erlebnisses von Menschen mit und ohne Handicap“, schrieb Bürgermeister Frank Schneider in seinem Grußwort.
Beauftragter der Bundesregierung als Ehrengast
In diesem Jahr gab es einen besonderen Ehrengast. Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderung und Vater eines behinderten Sohnes, nahm nicht nur an der Eröffnung teil, sondern beteiligte sich auch zusammen mit Ute Piegeler von der Stadtverwaltung und dem stellv. Landrat Manfred Krick an der ersten Siegerehrung. „Hier ist jede Form von Behinderung vertreten“, stellte Hubert Hüppe fest. Jeder können so starten, wie er ist, ob mit Behinderung oder ohne, und er wolle sich das mal anschauen. Der cSc sei der Anfang der Inklusion. „Die Initiative des cSc soll Vorbild dafür sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung immer mehr zusammen kommen und sich überall begegnen.“ Manfred Krick als Vertreter des Landrats meinte: „Das Wetter scheint gut zu sein“ und wünschte gute sportliche Wettkämpfe. Als eine der schönsten Veranstaltungen bezeichnete die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll den cSc. „Ich bedanke mich dafür bei allen Ehrenamtlichen und Sponsoren.“ Respekt und Anerkennung zollte Dieter Braschoss den Sportlerinnen und Sportlern. „Es geht hier aber nicht nur um die Leistungen im Sport, sondern auch um die tollen organisatorischen Leistungen des cSc-Teams und der Weik-Stiftung“, so Braschoss.
Text von Jürgen Steinbrücker
Seit 11 Jahren trifft sich alles, was rollt, jedes Jahr wieder am 1. Septembersonntag auf dem 2,3 km langen Rundkurs rund um den Freizeitpark Langenfeld. Mittlerweile sind dies Inlineskater, Rad-Tandems, Einrad, Dreirad/Fahrrad, Liegerad, Tretroller, Handbike, Adaptivbike und Rolli, bei den Rad-Tandems zusätzlich die Rennräder und bei den Inlineskatern die Speedskater.
In diesem Rahmen werden auch Meisterschaften ausgetragen, so der Deutsche Tretroller-Cup, der WSC Westdeutsche Speedskating Cup und NHC (National Handbike Circuit Germany). In diesem Jahr ging es um die Einrad-Landesmeisterschaft. Mit 69 Einrädern am Start stellte diese Disziplin eine große Gruppe.
Jedes Rennen hat sein Tempo
Im ersten Rennen um 10:15 Uhr starten traditionsgemäß die Inlineskater beim Jedermann- (jede Frau und Familien-) Fun-Cup. Da sieht man die Kleinen an der Hand von Mutter und Vater, Kinder, Jugendliche, Erwachsene bis hin zu Senioren. Dieses Rennen ist teils gemütlich, aber auch mit viel Ehrgeiz und Einsatz um die besten Plätze bestückt. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler kommen jedes Jahr wieder, um sich im Wettbewerb zu messen und um zu versuchen, ihr Ergebnis zu steigern.Capps (Sportler/innen mit Handicap) und No-Capps, Menschen mit Sehbehinderung, Gehörlose, Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung und gesunde Sportler prägen den cSc.„Das Gemeinsame steht wie immer im Vordergrund“, so Stifter und Organisator Bernhard Weik. „Dabei sind die Unterschiede in der Leistung geringer, als sich manche vorstellen, aber sie verbindet die gemeinsame Freude am Sport und am sportlichen Wettbewerb.“
Beim zweiten Rennen um 11.30 Uhr sind die gemütlichen Rad-Tandems (auch Sehbehinderte und Blinde auf dem Sozius) auf der Rennstrecke, dazu Einräder, Tretroller, Handbikes, Adaptivbikes, Dreirad/Fahrrad und Rolli.
Liegeräder, schnelle Handbikes und Renn-Tandems starten beim dritten Rennen. Während die ersten beiden Rennen über 40 Minuten laufen, geht es am Nachmittag bei Rennen drei und vier über 90 Minuten, auch beim letzten Rennen der Speedskater. Liegeräder erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h, Renntandems kommen auf bis 45 km/h und Speedskater erreichen immerhin noch eine Geschwindigkeit von ca. 35-40 km/h.
Spitzensportler mit und ohne Handicap
Bei den Einrädern besetzten im Rahmen der Landesmeisterschaft bei den Frauen die Zwillinge Alina und Leonie Czimek vom ERC Dorsten die Plätze 1 und 2. Auf der Vier-Runden-Tour überboten sie dabei sogar die Männer in der offenen Klasse um 14 bzw. 29 Sekunden. Rolf Leonhardt und Jan Logemann starteten beide für den TV Frischauf Lennep.
Nicht ganz zufrieden war der sehbehinderte Triathlon-Sportler Ralf Arnold mit seinem Piloten Alexander Obert vom RRC Endspurt Mannheim auf dem Rad-Tandem. Fast die ganze Zeit waren sie vorn, und erst auf den letzten Metern beim Endspurt wurden sie Matthias Bölk und seinem Piloten Hans Martin Kissing vom RSC 77 Schwerte abgehängt. Es ging um acht Hundertstel Sekunden.
Bei den eher gemütlichen Rad-Tandems schaffte es Vivien Kleinekofort von der BSG Behinderten Sport Gemeinschaft Langenfeld über 9 Runden mit ihrem Piloten, dem Sparkassendirektor Stefan Noack, auf Anhieb auf Platz 1. Vivien arbeitet in der WFB Werkstatt Langenfeld, Kronprinzstraße 39. Stefan Noack, der mit drei weiteren Kollegen von der Stadt-Sparkasse Langenfeld auf dem Tandem gestartet war, meinte hinterher: „Das war nicht nur ein Riesenspaß für mich, sondern auch eine große Freude und hat mir persönlich unglaublich gut getan.“ Und so nahm er sich fest vor, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Überhaupt haben es die Sportler/innen mit geistiger Behinderung, die größtenteils für die BSG oder die Lebenshilfe Sportgruppe starteten, auf beachtliche Leistungen gebracht. In der Disziplin Inlineskater – Funskater-Cup offene Klasse – erreichte Dirk Kullmann, der zur Lebenshilfe-Sportgruppe gehört und ebenfalls in der WFB Langenfeld arbeitet, unter 64 Startern den beachtlichen Platz 31. Sportler mit Handicap sind beim cSc keine „Eintagsstarter“, sondern jedes Jahr wieder erneut am Start. Wie Maria Draser, die mit dem Handbike als erste Frau Münchens Hunderter geschafft hat, und dies unter 5 Stunden.
Text von Jürgen Steinbrücker
Nicht nur Schirmherr und Bürgermeister Frank Schneider hat den cSc zu seinem persönlichen Anliegen gemacht. Auch die Stadtverwaltung mit den Referaten Recht und Ordnung, Kindergarten/Schule/Sport und Tiefbau sowie der Betriebshof engagieren sich seit Jahren für den cSc. So sah man Christian Benzrath mit dem PKW die Strecke abfahren und Ute Piegeler wie seit Jahren bei den Siegerehrungen mitwirken (meist ist auch ihr Stellvertreter Carsten Lüdorf dabei). Das Tiefbaureferat sorgt zusammen mit dem Betriebshof für einen einwandfreien Straßenbelag, Problemstellen werden vorher ausgebessert oder markiert. Hartmut Zerfaß listete akribisch auf, wie viel Drängelgitter, Lübecker Hütchen und Straßenschilder benötigt wurden.Im Vorwege hatte er bereits ein sehr konstruktives Treffen mit Vertretern der beteiligten Referate organisiert: Christian Benzrath, Bastian Steinbacher, Willi Koch, Michael Knott, Franz-Josef Frank und Ingo Reiners. Elke Fehling vom Bürgermeister-Sekretariat sorgte dafür, dass die wichtigsten Presseinformationen an die gesamte Stadtverwaltung weitergeleitet wurden.
Noch mehr Sicherheit
Hartmut Zerfaß sorgt mit Siegfried Schlegel für die Streckensicherheit. Auch während der Rennen und zwischendurch sieht man sie die Strecke entlang radeln, um nach dem rechten zu sehen. Da ist die intensive Vorarbeit über mehrere Monate längst geschehen, aber auch Voraussetzung, dass es dann bei den Wettbewerben optimal läuft. Wer beim cSc mitmacht, weiß, dass er nicht ohne Schutzhelm starten darf. Insgesamt drei Übergänge zwischen AWO Seniorenzentrum und Ende der Schlemmermeile wurden installiert und von folgenden Gruppen / cSc-Teamern besetzt: Rolling Angels vor dem Schützenhaus, der ADFC vor dem SGL-Zentrum und Rolf Kramer mit seinen Helfern am AWO-Seniorenzentrum. Mit diesen bewachten Übergängen sowie den Streckenposten wurde die Sicherheit von Sportlern und Zuschauern weiter optimiert.
Die Polizei – von Anfang an Freund und Helfer des cSc
Ein reduziertes, aber trotzdem ausreichendes Aufgebot gab es seitens der Polizei mit Hauptkommissar Frank Scheffler als „Beamter zu Fuß“ an der Schlemmermeile und dem SGL-Zentrum, wo sich die meisten der Zuschauer und Sportler aufhielten, sowie dem Kradfahrer aus Mettmann, Oberkommissar Frank Schneider. Beide sind schon mehrmals beim cSc im Einsatz gewesen. „Wir schätzen, dass ca. 2000 Besucher gleichzeitig zuschauen“, meinte Frank Scheffler, der sich mit Bratkartoffeln des Schützenvereins stärkte. Besondere Vorkommnisse konnte er nicht vermelden – ein Zeichen für den friedlichen und wenig unfallträchtigen Ablauf dieses Sportfestes.
Die Malteser Langenfeld sind wichtiger Bestandteil des cSc
Für Unfallhilfsstelle, Fahrradstreife, technische Sicherheit, Elektroversorgung und Krankentransport hatte Einsatzleiter Christian Nitz 15 Malteser vor Ort eingesetzt. Je weniger zu tun ist, desto besser für alle Beteiligten. „Zum Glück ging es ohne große Blessuren ab“, berichtete Christian Nitz. „Einige Kältekompressen, einige Pflaster, und einen gestürzten Teilnehmer fuhren wir sicherheitshalber zum Röntgen ins Krankenhaus“, war das Fazit dieses Einsatzes. Bei der Elektroversorgung an den Ständen arbeitete die technische Truppe der Malteser wie in den Vorjahren mit Horst Möhring zusammen. Auch die Hüpfburg wurde von den Langenfelder Maltesern zur Verfügung gestellt.
Schwimmbad und SGL geben dem cSc vielPlatz
Es ist längst nicht selbstverständlich, dass das Freibad und die SGL dem cSc den so dringend benötigten Platz zur Verfügung stellen. Da sind das Spülmobil des DRK Haan und die Hüpfburg der Malteser zu nennen, die auf dem Gelände des Freibades stehen. Die Ausgabe der Unterlagen für die Sportler befindet sich an der Umkleide des Freibades, auf dem Außengelände stehen die Stände für die Nachmeldung und die Information. Auch die Siegerehrungen finden im Außenbereich vor den Vereinsräumen des Schwimmbades statt. Wie selbstverständlich ist der Bereich vor der SGL den Sportlern für die Vorbereitung zu den Rennen der geeignete Platz.
Ins Bistro ist Christian Ey als neuer Wirt eingekehrt – er betreibt das Café im Freizeitpark – und sorgt sich um die cSc-Gäste.
Text von Jürgen Steinbrücker
Obwohl die vier Rennen von Anfang bis Ende begleitet wurden und zwischendurch jede Menge Durchsagen erfolgten und auch das Rahmenprogramm zu kommentieren war, hörte man keine heiseren Stimmen. Vermutlich hatten Dieter Sportmann, Carsten Ohle und Marion Schirrmacher sich vorher die Stimmbänder gut eingeölt. Jedenfalls konnten die zahlreichen Zuschauer immer genau verfolgen, wer gerade vorbeilief oder fuhr, und wer die Spitze hielt. Bedauert hat es nur die Fangruppe abseits der Schlemmermeile an der Straße „Zum Stadion/Walter-Kolb-Str., dass sie nichts davon mitbekam.
Nachmeldungen, Ausgabe der Unterlagen, Zeitnahme, Siegerehrungen
Alexandra Sportmann und ihr Team sind für die Nachmeldungen zuständig. Auf Laptops, die direkt mit der Zeitnahme verbunden sind, werden die Angaben blitzschnell eingegeben. Mancher Name muss dabei allerdings buchstabiert werden. Nur wenige Schritte weiter vom Nachmeldezelt befindet sich die Ausgabe der für die Teilnehmer wichtigen Unterlagen. Dort, im Bereich der Umkleide des Freibades, ist auch die Ausgabe der Wertchips für die Schlemmermeile und der Präsente, wahlweise Badetücher, cSc-T-Shirts oder Sportsocken. „Diesmal waren es nicht so viele Nachmeldungen“, berichtet Alexandra Sportmann. Vielleicht sind manche Teilnehmer doch überzeugt worden, sich frühzeitig anzumelden, denn damit spart man Geld.
Zwischen Zeitnahme, Ausdruck der Urkunden und Siegerehrung spurtete Udo Walber hin und her. Durch die Zusammenfassung von Sportdisziplinen und Altersgruppen geht es jetzt wesentlich flotter mit den Siegerehrungen vonstatten. Das macht sich positiv für die Sportler bemerkbar. Da sie keine langen Wartezeiten mehr hinnehmen müssen, können sie sich noch gemütlich zusammen setzen und die Zeit bis zur Abreise genießen. Udo Walber und Elmar Widera haben hier eine wesentliche Verbesserung erreicht. Urkunden gibt es nur noch für die Erstplatzierten und auf besonderen Wunsch, sonst druckt man sie über das Internet selbst aus.Bei den Siegerehrungen sind zwei Trompeter der Musikschule Langenfeld aktiv tätig gewesen:Fionn Buckley (12) und Pasc al Lenski (14) bliesen die „Festliche Fanfare“.
Die Zahlen und Fakten der letzten zehn Jahre cSc
Wie viele Sportlerinnen und Sportler sind in den einzelnen Jahren (1.-10. cSc) gestartet, wie teilen sie sich nach Geschlechtern auf, in welchen Altersgruppen gibt es wie viele Starter, aus welchen Bundesländern kommen sie, wie ist die Aufteilung nach Sportgeräten, z. B. Inlineskater, Handbiker, Rad-Tandems, Einräder, Tretroller oder Liegeräder? Diese und viele andere Zahlen hat in den letzen zwei Jahren Wilhelm B. Volkert vom cSc-Team aufbereitet, nach einem von ihm erarbeiteten Statistikprogramm herausgefunden.
Text von Jürgen Steinbrücker
Die Familie Becker ist mit ihren Nachbarn und Freunden die älteste Fan-Gruppe des cSc. Von Anfang an dabei, sah man die Kinder jahrelang auf dem Bordstein direkt an der Rennstrecke sitzen, bewaffnet mit Rasseln, Pfeifen, Klappern, Tröten und allem, was Kracht macht und die Sportler anfeuert. Die Erwachsenen hielten sich eher im Hintergrund auf, waren mit Essen und Trinken beschäftigt, unterstützten die Kinder bei ihren Anfeuerungsrufen. „Jetzt sind die Kinder fast alle groß geworden, wollen dort sein, wo das meiste los ist“, sagt Kyra Becker. Sie müsse jetzt mit ihren Nachbarn und Freunden selbst in die erste Reihe und die Rasseln und Klappern betätigen.
Eine neue Fan-Gruppe aus 23 Familien bildete eine Eigentümergemeinschaft „Zum Stadion/Walter-Kolb-Straße“. Die Eigentümer und Anwohner eines Garagenhofes ärgerten sich über die wenig einladende Optik von Grundstück und Garagen, beschlossen, das Grundstück in Ordnung zu bringen und die Garagen anzustreichen sowie die Dächer zu sanieren. „Aus Freude über den Zusammenhalt wurde nach Abschluss der Arbeiten ein Fest beschlossen, dafür habe man als idealen Zeitpunkt den cSc-Termin 04. September gewählt“, berichtete Peter Wevers. Mit den Essen und Trinken wurde gefeiert, ein Büffet zusammengestellt und den Sportlern zugeschaut. „Im nächsten Jahr wollen wir evtl. mit einigen Leuten auf Inlinern und Tandems mitfahren“, so Wevers. Dann wäre wieder ein Fest fällig, schließlich müsse man dann die eigenen Leute anfeuern.Wer eine neue Fan-Gruppe aufmachen möchte, wende sich bitte an Bernhard Weik. Er ist bereit, die Kinder mit cSc-T-Shirts auszustatten.
Dank an die Anwohner
Mit viel Verständnis für das cSc-Sportfest „gemeinsam rollt’s“ für Menschen mit und ohne Handicap reagieren die Anwohner des Rundkurses rund um den Freizeitpark. Viele lassen es sich nicht nehmen, selbst zuzuschauen. Die Anwohner werden vorher durch die Presse und durch Briefe auf die Straßensperren und Busumleitungen hingewiesen. „Seit wir auch während des ganzen Tages die Möglichkeit haben, herauszufahren, gibt es keine Probleme mehr“, erklärte ein Anwohner an der Straße „Zum Stadion“. Bernhard Weik dankt den Anwohnern ausdrücklich für deren positive Einstellung zu den notwendigen Straßensperrungen und Umleitungen.
Die Schüler/innen helfen im AWO-Seniorenzentrum
Andrea Mennicken hatte vor einigen Jahren die Idee, Schülerinnen und Schüler für ein Projekt im AWO-Seniorenzentrum zu begeistern. Konrektorin Gudula Oster hat sie dabei unterstützt.Jeweils am 1. Septembersonntag machen sich die Schülerinnen und Schüler sowie Ehemalige der Johann-Gutenberg-Realschule auf den Weg, um den Bewohnern des AWO-Seniorenzentrums einen schönen Tag zu bereiten. Die Bewohner/innen und ihre Gäste sollen wie andere Besucher des cSc zuschauen und dabei schmackhaftes Essen, Kaffee und Kuchen oder Waffeln verzehren können. „In diesem Jahr hatten wir wegen der Ferien nur acht Schüler/innen und Ehemalige zusammen bekommen“, berichtet Andrea Mennicken. Sie reichten aber aus, da es weniger zu tun gab als in den Vorjahren. „Die Bewohner saßen teilweise drin, sie trauten wohl den dunklen Wolken nicht.“ Die Schüler/innen buken Waffeln, bedienten am Tisch. Koch Jeróme Stocker hatte für Süßes und Herzhaftes gesorgt. 112 Bewohner gebe es im AWO-Seniorenzentrum, dazu 15 in der Tagespflege. Er bereite täglich ca. 150 Essen zu.
Text von Moritz Löhr
Liegeräder
Die Menge am Straßenrand jubelte, als er es wieder tat. Just nachdem der Liegeradfahrer auf die internationale Schlemmermeile des 11. cSc eingebogen war, fuhr er durch ein geschicktes Manöver nur noch auf zweien seiner drei Räder. Ingo Maloseiw heißt der Mann, welcher einer von vielen Teilnehmern der Rennen rund um den Freizeitpark war. Dabei ist es egal, ob Menschen mit oder ohne körperliche Behinderung (capps and no-capps) antreten, jeder, der sich auf Rollen bewegte, konnte an den Wettkämpfen am 4. September teilnehmen.
Als sehr beliebtes, weil schnellstes Fortbewegungsmittel, sticht Jahr für Jahr das Liegerad heraus, das zusammen mit Handbikes und Radtandems im dritten Rennen gefahren werden konnte. Unterschiede existieren dabei in den Bauarten der Liegeräder: so gibt es Varianten mit zwei und drei Rädern.
Im Rennen, das gegen 13 Uhr vom Landtagsabgeordneten Hans-Dieter Clauser gestartet wird, fahren die Sportler 90+x Minuten um einen 2,3 km langen Kurs. Schnell entsteht ein Bild, das dem im vorherigen Jahr sehr ähnlich ist, denn wieder ist David Linke, er fährt allerdings ein zweirädriges Liegerad, mit einer konstanten Rundenzeit von knapp unter drei Minuten der Führende. Entschieden ist bis zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts, da dessen Konkurrenten Karsten Crazius und Matthias König noch immer auf Schlagdistanz sind und zumal nur eine kleine Unachtsamkeit bei solch hohen Geschwindigkeiten (durchschnittlich 46 km/h an der Spitze) zum Unfall führen kann.
Die Zuschauer am Straßenrand hoffen natürlich nicht, dass sie einen solchen zu sehen bekommen, und feuern die Fahrer stattdessen an. Dies scheint auch dringend nötig, werden die Gesichtszüge der Sportler doch Runde für Runde immer verkrampfter. Die Beine werden schwerer, das Blickfeld immer verschwommener. Doch es ist keineswegs der Spaß, sondern eher der herunterrollende Schweiß der Sportler, der auf der Strecke liegen bleibt. Und so erhört mancher Athlet die lauten Bitten der jubelnden Kinder an der Adolf-Spieß-Straße und schickt im Fahren ein breites Lächeln in die bereitgehaltene Kamera.
Kurz vor Ende des Rennens ist die Rangfolge an der Spitze unverändert. David Linke kann seinen 3-Minuten-Schnitt beibehalten und einen kleinen Vorsprung zu Karsten Crazius und Matthias König herausfahren, die die Plätze zwei und drei weiter unter sich ausmachen. Doch am Ende im Ziel soll es keinerlei Veränderungen mehr geben, denn Karsten Crazius konnte sich in den letzten drei Runden entscheidend absetzen und Podestplatz Zwei sichern. Die ersten drei Fahrer fuhren jeweils 32 Runden und legten damit eine Distanz von 73,6 (!) km zurück.
Handbiker
Zwar waren die Liegeräder die schnellsten des dritten Rennens, doch mit ihnen gingen auch die Handbiker 90 Minuten auf den 2,3 km langen Rundkurs. Schnell kristallisierte sich mit Jean-Francois Deberg, der konstant Rundenzeiten zwischen 3:50 und 4:00 Minuten fuhr, ein sehr souveräner Führender heraus, da der Zweitplatzierte Ulli Freitag jede Runde rund 10 Sekunden abreißen lassen musste. Waldemar Pritzkau belegte nach den ersten Runden den dritten Platz und war Freitag dicht auf den Fersen. Doch schien die Nr. 571 Pritzkau sich ein wenig zu viel vorgenommen zu haben, denn er verlor schlagartig an Boden zu seinem Vordermann und musste den Podestplatz nach fünf Runden an Bert la Lau vorerst abgeben.
Gerade in diesem Rennen spiegelte sich das großartige Prinzip der Veranstaltung wider. Die ausschließlich körperlich beeinträchtigten Handbiker zeigten zusammen mit den unversehrten Liegeradfahrern, wie einfach es sein kann, Capps und No-Capps zusammenzuführen. Besonders beeindruckend, wenn man die Leistungen und den Willen der Handbiker betrachtete, die trotz schwerster Beeinträchtigung Runde für Runde drehten und zeigten, dass sie ihr Handicap zwar zu mobilen Einschränkungen zwingt, ihnen aber keineswegs den Spaß an der Sache raubt. Die Zuschauer quittierten diesen außerordentlichen Einsatz mit großem Applaus.
Jean-Francois Deberg drehte derweil einsam seine Runden und gewann das Rennen letzten Endes vor Ulli Freitag. Beide starteten in der Kategorie B. Gesamt Drittschnellster war Bert la Lau, der mit gefahrenen 50,6 km in der Wertung C sogar gewann. Insgesamt wurde nach drei Kategorien unterschieden, die die Schwere der Behinderungen berücksichtigen. In der Kategorie A, welche die schwerste Behinderung beschreibt, konnte Raphael Blaise die meisten Runden vorweisen. Maria Draser – als weibliche Handbikerin – legte 27,6 km zurück.
Text von Moritz Löhr
Mit dem Rennen der Skater sollte der sportliche Teil des 11. cSc abgerundet werden. Dabei ist es egal, ob Menschen mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung (Capps and No-Capps) antreten. Jeder, der sich auf Rollen oder Rädern bewegte, konnte an den Wettkämpfen rund um den Freizeitpark am 4. September teilnehmen.
Viele sind es, die kurz vor Beginn des Rennens, in dem die Fahrer 90+x Minuten um einen 2,3 km langen Kurs kreisen, hinter der Startlinie Stehen und darauf warten, endlich losrollen zu dürfen. Die Fahrer sind nicht einmal eine Runde auf der Strecke, schon bilden sich einzelne Gruppen, die besonders beim Skaten, aufgrund des Windschattens, von großer Wichtigkeit sind. Bei den Frauen liegt eine Vierergruppe in Front, die für die 2,3 km durchschnittlich 4:40 Minuten benötigt und vermeintlich ungefährdet ihre Runden dreht. Die männlichen Skater sind mit 4:13 Minuten ein wenig schneller unterwegs und fahren dazu in einer viermal größeren Gruppe.
Das Wetter zeigt sich unterdessen nicht von seiner besten Seite. Es beginnt zu regnen, ausgerechnet beim Rennen der Skater. Wer hier die falschen Rollen vor Beginn des Rennens wählte, besaß in den nassen Kurven keinerlei Halt mehr, sodass einige Fahrer aus Sicherheitsgründen sogar aussteigen mussten.
Nach der hälfte des Rennens starten fünf Skater aus jener Männgergruppe einen Angriff und können sich entscheidend absetzen. Bei den Frauen hat sich zu diesem Zeitpunkt zwar nichts verändert, aber nun ist endgültig klar: die vier Frauen an der Spitze werden den Sieg unter sich ausfahren – und so kommt es schließlich auch.
Doch vor den Frauen kommen die Männer im Ziel an. Aus der Fünfe- ist inzwischen eine Dreier-Gruppe geworden, die nach dem Einbiegen auf die Langforter Straße zum Schlussspurt ansetzt. Diesen kann Markus Beulertz für sich entscheiden. Er erreicht nur 9 Hunderstel vor Lukas Wannagat und 19 Hunderstel vor Christian Tominski die Ziellinie.
Die Frauen liefern sich einen ähnlich spannenden Finish. Hier sind es noch immer dieselben vier Skaterinnen, die auf der Zielgeraden versuchen, letzte Kräfte zu mobilisieren. Die dabei Erfolgreichste ist Claudia Maria Henneken, die 18 Hunderstel vor Silke Röhr im Ziel ankommt. Die Plätze drei und vier belegen Karolina Kierzkowski und Silke Zimmermann.
Das Skaterrennen war der perfekte Abschluss des Tages, welcher wieder einmal Massen begeisterte. Und am Ende gingen alle, Sportler und Zuschauer, zufrieden nach Hause, denn wieder hat der cSc gezeigt, dass es sich lohnt, gemeinsam Sport zu treiben, egal ob Capp oder No-Capp.
Das cSc-Team ist bereits seit Wochen wieder in Aktion
„Noch immer gilt bei uns der Satz: Nach dem cSc ist vor dem cSc“, damit umschreibt Stifter Bernhard Weik den Arbeitsrhythmus des cSc-Teams. Von November bis Januar geht es ruhiger zu, aber bereits im Februar fand die erste Arbeitsbesprechung für den 13. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ statt. Die Ausschreibung für den 13. cSc, der am Sonntag, dem 01. September von 10 bis 17 Uhr rund um den Freizeitpark Langfort stattfindet, wurde bereits verabschiedet und ins Internet gestellt, man kann sich also bereits anmelden (die ersten haben es bereits getan). Erwachsene, Jugendliche und Kinder dürfen sich wieder auf ein in seiner Vielfalt einzigartiges Sportfest freuen, egal ob als Zuschauer, die die Sportler anfeuern, oder als aktiver Teilnehmer mit Tandemfahrrad, als Inlineskater, mit Rolli, Handbike, Adaptivbike, Einrad, Dreirad, Tretroller, und die jüngsten Starter mit Roller, Laufrad oder Kinderrad. Schirmherr des cSc ist Bürgermeister Frank Schneider.
„Neben dem Sportgeschehen rund um den Freizeitpark lockt ein buntes Rahmenprogramm für die ganzes Familie (Hüpfburg, Basti-Bus als rollende Kinderwerkstatt, Tanz- und Trommelvorführungen) sowie die internationale cSc-Schlemmermeile mit preiswerten Angeboten von Salatbüfett über Kuchen, Waffeln bis zu herzhaften Gerichten aus aller Welt“ kündigt Elmar Widera vom cSc-Team an.
Andrea Ballentin, eine Sportlerin des cSc, beschreibt, was dieses Sportfest von anderen unterscheidet: „Es ist die Atmosphäre, das Familiäre, die Freundlich und Offenheit, die Gemütlichkeit – einfach das Gefühl, das sich bei jedem einstellt, der anwesend ist – egal ob als aktiver Sportler oder Beifall spendender Besucher. Worte sind hier ähnlich aussagekräftig wie der Versuch, das Gefühl „Liebe“ zu beschreiben.“
Am 13./14. April wird auf dem Stadtfest die „Dreidelsaison“ eröffnet. Wer an diesem Wochenende nicht anwesend ist, kann sein Glück beim Internationalen Kinderfest am 25./26. Mai versuchen. Dreideln bietet viel Spaß für alle – vom Kindergartenalter bis zum Erwachsenen,es ist ein spannendes Spiel und verlangt gleichzeitig viel Geschicklichkeit.
Auch der „ganz normale Tag“ – die Sensibilisierung der Grundschulkinder für Menschen mit Handicap – wird im Mai fortgesetzt. In diesem Jahr ist der „ganz normale Tag“ in der kath. Paulus-Schule Berghausen sowie in den Gemeinschafts-Grundschulen Wiescheid und Götscher Weg geplant.